Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

Topographie der Stadt Steyr und ihrer nächsten Umgebungen. 1. Am Dreieck, von der blauen Enns gezogen, Und von der Steyr grünem Wellenbande, Im Tale tief, am laubgeschmückten Rande Der Höh’n, die niederschau’n in engem Bogen, So hab’ ich ganz dein Bild in mich gesogen, Ein herrlich Bild im schönen Vaterlande! Oft schaut’ ich dich in deinem Schmuckgewande, Und höher fühlt’ ich stets die Pulse wogen. Wie, sich in deinem Eisental begegnend, Die beiden Bruderströme sich verbunden, Um bald die Flut des Isters zu erstarken: So hast du, ihres Ursprungs Länder segnend, Die beiden Brudervölker auch umwunden, Und siehst sie kräftig steh’n in ihren Marken! 2. Du alter Fürstensitz der Ottokare, Die einst geherrscht in Steyrs Felsengauen! Der Fremdling mag auf dich mit Würde schauen, Du stehst erhöht am Vaterlands-Altare! Hin über Meere trägst du deine Ware, Auf deren Stahl die Völker dort vertrauen; Die Hämmer tönen fort und scharfe Klauen, Durch norisch Eisen gibst du Habsburgs Aare! Die Räder rauschen und die Schläge dröhnen, Und ob auch rußig Volk an deinen Essen Dich ferne hält von geistig hohem Siege: Du zählest doch mit Stolz zu deinen Söhnen Des Witzes Meister! — Keiner mag vergessen: In deinen Mauern stand Blumauers Wiege! Karl Kaltenbrunner

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