87 ist richtig, dass bald darauf der Panther als Wappen Leopolds, und dann der späteren Markgrafen auf ihren Siegeln in den Urkunden erscheint; so schon 1125 in der von ihm ausgestellten Urkunde der Stiftung von Gleink, 26) 1143, 1163 bei Garstner-Urkunden. 27) In diesem Jahrhunderte wurden überhaupt Familien-Siegel, Namen und Wappen gewöhnlich und erblich. 28) 1125 starb Waldo, Graf von Ruen (Rain in der Steiermark), ohne männliche Nachkommen; daher verlieh K. Heinrich V. diese Grafschaft mit dem dazu gehörigen Bezirke um Graz Leopolden, welcher das Schloss in ein Zisterzienser-Kloster 1127 verwandelte, in dem er auch nach seinem Tode, am 26. Oktober 1129, begraben wurde. Da sein Sohn Ottokar VII. (V.) erst zwei oder drei Jahre alt war, so übernahm seine Mutter Sophia die Vormundschaft und Regierung, und führte sie auch vortrefflich. Sie starb am 11. Juli 1145, und wurde an der Seite ihres Gatten Leopold im Kloster Rain begraben. Ottokar erbte von Otto, dem Grafen Naum, Portenau, vom Sponheimer Grafen Bernhard von Kärnten und Marburg, der 1148 in Palästina starb, und Ottokars Schwester Kunegunde zur Gemahlin hatte, Marburg und dessen Besitzungen in Oberkrain. Ottokar selbst war auch 1147mit K. Konrad in das gelobte Land gezogen. Als Günther von Hohenwart, Markgraf zu Cilly, starb, wurde die obere 26) Kurz, Beitr. III. Bd. S. 303. 27) Kurz, Beitr. II. Bd. S. 502. 28) Das jetzige Wappen der Stadt Steyr, der feuerspeiende Panther mit kurzen Hörnern, hat auch daher seinen Ursprung, nur hatte der Panther der Ottokare und später der Babenberger weder Hörner noch Flammen; diese fehlen in allen alten Denkmälern bis K. Maximilian I. Beide sind gewöhnliche heraldische Überladung und Zierde; die Hörner sind sonst auch ein bekanntes Sinnbild der Macht und Stärke, die Flammen aber deuten wohl au f das Feuer hin, das zur Schmelzung und Bearbeitung des steirischen Eisens angewendet wird. J. Hormayrs Beiträge zur Lösung der Preisfrage u. s. f. I. H. S. 168.
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