Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

81 II. Abschnitt. Von Erbauung der Burg und Stadt Steyr bis Albrecht I., aus dem Hause Habsburg, 985 bis 1283. Drittes Kapitel Vom Ursprünge von Steyr, bis zum Aussterben der Ottokare, 985 bis 1192. Fast gleichzeitig mit dem Auftreten Leopolds des Babenbergers als Markgraf in der Ostmark, erscheint auch Steyr in der Geschichte. Ottokar III. (nach der alten Zählart der Erste), war der Erbauer des Schlosses auf dem Felsen zwischen der Enns und Steyr, und nach und nach erhob sich die jetzige Stadt. Unbestimmt ist das Jahr der Entstehung dieser Burg; Graf in seiner Geschichte Leobens 14) setzt dieselbe in das Jahr 960, ohne jedoch einen Beweis dafür zu liefern, höchstens könnte man anführen, dass um jene Zeit nach der Schlacht bei Augsburg (wie oben angeführt worden ist) in diesen Gegenden mehrere Burgen erbaut worden sind. Grünbeck bestimmt dazu das Jahr 980 15); dies ist auch beiläufig das richtigere, denn um jene Zeit erscheint diese Burg unter dem Namen Styraburg zum ersten Male in der Geschichte in einer Urkunde Piligrims, Bischofs von Passau. Er hielt nämlich mehrere Versammlungen, um den Zehent der Passauerkirche zu ordnen, eine davon war zu Mistelbach zwischen 983 bis 991. In dem darüber vorhandenen Verzeichnisse der Ortschaften kommt nun Styrapurhc vor, ferner auch Garstina, Sapinihca u. s. f., welche zur Hauptkirche Sirnicha (Sierning) den Zehent abliefern sollten 16). Da musste doch wohl die Gegend herum 14) S. 15. 15) Beilage I. Horoskop der Stadt Steyr. 16) Monum. boic. collectio nova. Vol. 28, pars altera. S. 88: ,,Praeterea notum sit cunctis, qualiter ad Mistelpahc habito aecclesiastico placito praefatus Piligrimus episcopus populo Sacramento obligato (Geschworene) ex quibus locis decimatio ad baptismales aecclesias jure pertinere deberet, interrogans, sub jusuratione (Eid) promulgatum est: inprimis ad Sirnihca hanc ex locis his respicere decimationem, Garstina, Sapinihca, Stirapurhc, Riuti etc.“

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