Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

71 Geschichte der Stadt Steyr. I. Abschnitt. Von der Urzeit bis zur Erbauung der Styraburg, um 985 nach Christi. Erstes Kapitel Von der ältesten Zeit bis zur großen Völkerwanderung 375 nach Christi. Dunkel ist die Vorzeit und ihre Geschichte; kaum ein Strahl blickt durch den Nebel, der sie umhüllt. Wohl standen lange die Berge unserer Heimat und ihre erhabenen Nachbarn als der große südliche Damm gegen den ungeheuren See, der auf den niederen Gegenden lag; ihre Form, die Abdachungen derselben, besonders der vordersten Reihe, des Damberges in dieser Gegend, dessen Fuß eigentlich am Ennsstrome bei Steyr ruht, deuten darauf hin. Endlich brach sich der See seinen Weg, teilte sich in Flüsse, diese bildeten sich ihre Laufbahn, und wälzten ihre Fluten dahin. Wald war überall und Wildnis; da; wo nun die freundliche Stadt sich erhebt, die geschäftige Menschenmenge sich regt, wo die Hämmer erschallen, und der Lärm einer rastlosen, munteren Tätigkeit ertönt, herrschte dumpfe Stille, nur unterbrochen vom Geheule wilder Tiere, dem zerschmetternden Sturme oder Sausen des ungeregelten Enns- und Steyrstromes, dessen Wogen sich schäumend brachen am ewigen Felsen, auf dem später sich die Styraburg erhob. Welche Stämme zuerst in diese Gegenden zogen, wer kann es wissen? Manche Jägerhorden mochten hier die Wälder durchstreift, oder Fischer an beiden Strömen ihre Netze ausgeworfen haben, die Geschichte gedenket ihrer nicht, sie sind spurlos verschwunden.

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