464 Unter ihm gelangte das Stift in seiner fast zwanzigjährigen Regierung zueinembedeutendenWohlstande, die Schuldenwurdensehr vermindert, und da die alte Abtei baufällig war, erbaute er die neue. Er starb am 7. Februar 1678 und nun wurde Rupert I. (von Kimpflern), auch von Kremsmünster, zum Abte erwählt; er war damals Professor des Kirchenrechtes zu Salzburg, ein äußerst tätiger und gelehrter Mann, welcher auch 1682 Rektor jener Universität ward; 1701 bekleidete er die Stelle eines Verordneten des Prälatenstandes. Unter ihm blühte das Stift vorzüglich empor, er tilgte alle Schulden, erhob durch eine weise, sparsame Leitung die Einkünfte des Klosters, erbaute die Kirche und den Konvent fast ganz neu. Alles gewann ein schöneres Aussehen und Leben, sodass man ihn mit Recht den zweiten Stifter nannte. Er starb am 6. Dezember 1708 zu Linz bei Gelegenheit des Landtages. Im folgenden Jahre 1709 am 28. Jänner wurde Rupert II. (Freysauf, Edler v. Neudegg) als Abt erwählt, welcher dann die Ausschuss- und Rechnungsratstelle bei den Ständen und 1726 das Amt eines Verordneten des Prälatenstandes bekleidete. 1732 wurde in der Stiftskirche die schöne Orgel von Johann Christoph Egedacher aus Salzburg verfertigt. 1735 starb Rupert und noch in dem nämlichen Jahre wurde Andreas I. (von Schwandtner) erwählt, welcher mit vielem Lobe bis 1762 regierte, wo er starb. Ihm folgte 1762 der letzte Abt Wolfgang III. (Holzmayr), gebürtig aus der Stadt Steyr. Er war ein berühmter Prediger und übersetzte auch die geistlichen Reden Bossuets aus dem Französischen in das Deutsche, der 15. Band erschien 1784, zu Steyr gedruckt. Am 20. Mai dieses Jahres erlitt Gleink das nämliche Schicksal, wie so viele Klöster, es wurde aufgelöst, viele Mitglieder desselben kamen nach Garsten. Der Abt Wolfgang ward 1785 Pfarrer und Dechant zu Enns und starb dort 1791; vor der Kirche zu Lorch steht der einfache Grabstein des letzten Abtes von Gleink. Der letzte aller Gleinker, P. UlrichDamböck, Pfarrer in Losenstein, feierte noch sein Priester-Jubelfest in der Kirche seines einstigen Stiftes und starb am 23. März 1833. Das Stiftswappen war ein grünes Kleeblatt im roten Felde auf einem grünen, pfahlweise stehenden Hügel. Die Mitglieder des Klosters waren nicht zahlreich und zeichneten sich durch Ernst, sehr strenge Disziplin und Zurückgezogenheit
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