Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

462 Rechten nicht zu beeinträchtigen, vorzüglich was Holz und Weide betrifft 27). Abt Heinrich starb 1373, an seine Stelle wurde Marquard II. erwählt, welcher bis 1381 regierte, in welchem Jahre er am 10. August das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselte. Ihm folgte Ulrich II. aus der adeligen Familie der Hinterholzer und regierte bis 1403. Nun kam an seine Stelle Friedrich, unter dem das Kloster so viele Beeinträchtigungen in seinen Besitzungen erlitt, dass das Konzilium zu Basel 1435 die unrechtmäßigen Besitzer und Ruhestörer mit dem Banne belegte. Er starb am 12. Juni 1436 und ihm folgte als Abt Wolfgang I., welcher vom Papste Pius II. den Gebrauch der Pontifikalien, Inful, Stab und Ring für sich und seine Nachfolger 1458 erhielt. Nach seinem Tode am 20. November 1466 wurde Martin als Abt erwählt, welcher am 16. Februar 1478 starb, ihm folgte Wolfgang II., der am 19. Dezember 1483 dieses Leben verließ, unter diesen beiden Äbten ereignete sich nichts Merkwürdiges. Nun regierte Abt Johann I.; zu seiner Zeit errichteten die Ungarn von Ernsthofen herüber eine Brücke und auf diesseitigem Grunde, dem Stifte Gleink gehörig, die berühmte Tettauerschanze; von da aus streiften sie herum und plünderten die Gegend bis gegen Steyr aus. Sein Nachfolger 1491 war Benedikt I., welcher den am 7. Dezember 1493 zu Wien abgehaltenen Exequien für K. Friedrich IV. beiwohnte. Ihm folgte 1504 Gregor I. (Grand), von dem sich nichts aufgezeichnet findet, nach ihm kam Thomas I. (Amfeld) 1520. Sehr viel litt das Kloster 1529 bei der Belagerung Wiens durch die Türken, weil ihre Reiter weit heraufstreiften, aber noch mehr 1532 bei einem neuen Einfalle derselben; denn die Türken setzten über die Enns, plünderten und verbrannten die Kirche zu Dietach, hieben bei 2000 Personen in der Umgegend nieder oder führten sie gefangen fort. An seine Stelle kam 1540 Abt Markus I., unter dem schon die lutherischen Lehren in der Gegend sich verbreiteten, welche ihm viele Streitigkeiten verursachten. Er resignierte 1555, nach Hoheneck aber wurde schon 1549 Abt Johann II. erwählt, auf welchen 1565 Georg I. (Lachmayr) folgte, der aber nur zwei Jahre dem Stifte Vorstand und dann als Abt nach Garsten postuliert wurde. 1568 27) S. 363.

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