Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

459 von Trübenbach und seiner Mutter Gertrud 8). Nach ihm regierte Abt Stevenus von 1192 an, welcher in einer Urkunde des Klosters Baumgartenberg vom Jahre 1208 unter demNamen Steuin (Stevin) Abt vorkommt. Wahrscheinlich 1192, als Herzog Leopold VI. nach Ottokars VIII. Tode der Erbe der Steiermark nach der großen Versammlung zu Graz in die Stadt Steyr kam, übergab er dem Kloster Gleink gegen das Dorf Dietach die Pfarrkirche Dietach mit allen Rechten und Einkünften. Dietach, unter dem Namen Tuedik, Tudicha, Todicha schon in sehr alter Zeit, ja 777 im Stiftungsbriefe Kremsmünster, vorkommend, war früher eine Filiale von Sierning gewesen. Altmann, Bischof zu Passau, hatte dieselbe, welche damals verbrannt war, neu erbaut, konsekriert und Ottokar V. (III.) gegen Abtretung mehrerer Güter übergeben, nachdem er sie zu einer selbständigen Pfarre erhoben und die Grenzen derselben bestimmt hatte. Die Urkunde darüber ist zu Enns am 14. August 1088 ausgestellt 9). Das Dorf gleichen Namens gehörte ohnehin dem Ottokar, der letzte aber von diesem Stamme, Ottokar VIII., hatte dasselbe dem Kloster Gleink übergeben. Nun machte Leopold VI. den Tausch mit Gleink und diese Kirche blieb im steten Besitze des Klosters. Hoheneck 10) schreibt zwar, dass dieser Tausch 1201 unter dem Abte Rapoto, dem Nachfolger des Stevenus vor sich gegangen sei, allein dieses ist unrichtig; denn gewiss ist es, dass Leopold VI. diesen Tausch machte, dies bezeugen sein Sohn Leopold VII. 11) und sein Enkel H. Friedrich II. 12), nun starb aber Leopold VI. schon 1194; ferner kommt auch Steveno als Abt noch 1208 vor 13). Nach ihm ist Rapoto als Abt dem Kloster vorgestanden, welcher bis 1219 regierte, indem 1220 schon Piligrin (Pilgerin) als Abt erwähnt wird. Damals scheint das Stift durch eine Feuersbrunst viel gelitten zu haben, weil H. Leopold VII. die alten Privilegien, welche durch Feuer oder auf andere Art zugrunde gegangen sind, erneuerte und bestätigte, in einer Urkunde, ausgestellt zu Steyr am 11. Juli 1220 14). Auch der Herzog Ludwig von Bayern erteilte in diesem Jahre seinen Ministerialen die Erlaubnis, dem Kloster Gleink ihrige Höfe oder 7) L. c. 319 u. s. f. 8) L. c. S. 323. 9) L. c. S. 294 bis 297. 10) Hoheneck’s genealogische Beschreibung. I. Bd. S. 196. 11) Kurz, Beiträge, III. Bd. S. 327. 12) S. 339. 13) S. 403. Z. 6.

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