Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

458 die Urkunde darüber ist vom Jahre 1125 ausgestellt, worüber aber bedeutende Zweifel sich erheben 3). Otto, Bischof von Bamberg, bestätigte in einer Urkunde, übergeben am 1. Jänner 1128 zu Enns, diese Stiftung, gewährte ihr viele Rechte, billigte die Anordnungen Leopolds in Ansehung der Vogtei und gab noch nähere Bestimmungen darüber, schenkte demUntervogte einen Hof und machte dem Kloster mehrere Schenkungen. In dieser Urkunde wird Leopold der Starke als Stifter von Gleink erwähnt, als Mitstifter ist er ohne Zweifel zu betrachten. Der erste Abt zu Gleink war Ulrich, ein Blutsverwandter des hl. Bertholds von Garsten; er kam von diesem Stifte dorthin, regierte lange mit großem Ruhme und starb in dem Rufe der Heiligkeit, aber das Jahr seines Todes ist unbekannt, 1151 lebte er noch, wie aus der Vergleichsurkunde zwischen Gleink und Seitenstetten hervorgeht 4). Es wurde nämlich damals zwischen beiden Klöstern durch die Vermittlung des Bischofs Konrad von Passau ein Vertrag über die beiderseitigen Zehente gemacht. Ihm folgte als Abt Marquard I.; 1175 nach dem Datum der Urkunde, wohl aber viel später 5), vielleicht 1188, erhielt Gleink vomHerzog Leopold von Österreich die Befreiung von allen Vögten in den Besitzungen des Klosters in dessen Lande, er selbst war der Obervogt; auch gewährte er dem Stifte Mautfreiheit zu Wasser und Land für alles, was sie durchführen, bewilligte den Fischfang in der Enns vom Beginne der Besitzungen des Klosters bis Staning in der Pfarre Dietach, übergab demselben mehrere Höfe und bestätigte die Besitzungen und Privilegien desselben. 1178 besuchte Otto II., Bischof von Bamberg, Gleink am St. Georg-Tage, bestätigte die Besitzungen des Klosters und machte neue Schenkungen; die Urkunde hierüber ist auch zu Gleink ausgestellt 6). 1183 bestätigte er aufs Neue die Privilegien des Stiftes, machte mehrere Schenkungen jenseits des Dambaches und gestattete demselben freie Viehweide in den Forsten und Alpen der Bamberger und das nötige Holz. Diese Urkunde wurde zu Enns ausgestellt, wo damals der Bischof, 37 Prälaten und ein zahlreicher Klerus versammelt waren 7). Zur Zeit Marquard’s I. erhielt das Kloster auch um einen bestimmten Preis mehrere Höfe in Trübenbach und im Ennstal von Udalschalk 3) Kurz, III. Bd. S. 304. 4) L. c. S. 509. 5) S. 311 bis 315. 6) S. 314.

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