Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

457 Beilage Nr. IV. Überblick der Geschichte des Stiftes Gleink. Beiläufig in der Entfernung einer Stunde gegen Norden von Steyr liegt das ehemalige Benediktiner-Kloster Gleink. Es hieß einst Glunich, Kluniche, Gleunich, und wo jetzt das Stiftsgebäude steht, war früher die Burg eines vornehmen Edlen, Arnhalm von Glunich genannt. Er fasste den Entschluss, sein Schloss in ein Kloster zu verwandeln und dasselbe mit Mönchen aus demOrden des hl. Benedikts zu besetzen. Er begann auch seinen Plan zu vollführen und wandte sich wahrscheinlich an Ottokar VI. (IV.), Markgrafen zu Steyr, welcher sein Vorhaben guthieß und einige Schenkungen zu machen versprach. Es mochte wohl schon 1121 der Anfang dazu gemacht worden sein, da in einem Briefe des Bischofes von Bamberg, Otto, um diese Zeit ein Vorsteher von Glunichen erwähnt wird 1), allein Arnhalm konnte es nicht vollenden, sondern ermahnte seinen Sohn Pruno, dieses begonnene Werk ganz zustande zu bringen, welches er auch bereitwillig zu tun versprach. Da er aber zu wenig mächtig und reich war, übergab er diese Stiftung dem Schutze des Markgrafen Leopold des Starken, der von 1122 bis 1129 regierte. Dieser übernahm auch die Beschützung derselben und übergab sie in geistlicher Hinsicht der Obsorge des Bischofes Otto von Bamberg mit Einwilligung des Bischofes zu Passau. Leopold sorgte auch für das Aufblühen des Klosters, erlaubte seinen Ministerialen ihre Besitzungen und Lehen demselben zu vermachen und erteilte manche Privilegien. Die Obervogtei führte er selbst, zu Untervögten bestimmte er einen der Söhne des Pruno, welchen der Abt und das Konvent erwählen würden. Er übergab dem Kloster, welches dem hl. Andreas geweiht war, einige Lehen bei Spital am Pyhrn, welche er von der Kirche zu Bamberg hatte, mit Bewilligung des Bischofes daselbst, als Eigentum, ferner einen Wald bei Windischgarsten, welcher die Kaiseraue hieß und den Berg Gulch mit dem Walde und Salzberge, der dort ist 2); 1) Kurz, Beiträge, III. Bd. S. 304. 2) Gulch ist Guling jenseits des Pyhrn schon in der Steiermark.

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