Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

453 sonst in der Seelsorge; am 23. Mai 1831 starb das letzte Mitglied dieses Stiftes, P. Dominikus Fuchs, Pfarrer zu St. Ulrich. 55 Äbte hatten über Garsten regiert, von denen 6 aus ändern Klöstern postuliert wurden und 17 Mitglieder des Stiftes wurden Äbte in verschiedenen Klöstern. Sehr viel Gutes hatte Garsten seit sieben Jahrhunderten in der Umgegend verbreitet, Tausenden Unterhalt und Nahrung verschafft, zur physischen und moralischen Kultur des Landes beigetragen und in seinen gebirgigen Gegen-den die so beschwerliche Seelsorge ausgeübt. Die Pfarren des Stiftes waren folgende: 1. Garsten selbst, die Mutterpfarre von Steyr. 2. Steyr, seit der ältesten Zeit. 3. Gaflenz, seit 1140, wo die Kirche daselbst zur Pfarre erhoben wurde. 4. Weyer, lange Zeit von Gaflenz aus versehen, ward 1643 ein Vikariat. 5. Neustift, bald eine Pfarre mit bedeutenden Zehenten. 6. Großraming, hatte seit 1392 einen eigenen Pfarrer. 7. Losenstein. 8. Molln; die Pfarrkirche wurde 1443 vom Abte Friedrich II. erbaut. 9. Steinbach. 10. Aschach, schon 1108 Garsten einverleibt. 11. Ternberg, eine sehr alte Pfarre. 12. St. Magdalena bei Linz, zuerst eine Filiale von Taversheim, 1783 dem Kloster wiedergegeben. 13. St. Ulrich, 1784 zur Pfarre erhoben. 14. Christkindl, 1709 erbaut, früher ein Superiorat, 1784 eine Pfarre. 15. Frauenstein, unweit von Klaus, unter Leonhard II. erbaut, seit 1754 ein Vikariat und 1784 selbständige Pfarre. Nebst diesen Kirchen hatte Garsten auch noch in Unterösterreich V. U. M. B. bei Weikersdorf eine Filiale, Thern, worüber es Patron und Vogtei war, wurde aber von Weikersdorf aus versehen. Nach der Auflösung des Klosters kam die herrliche Bibliothek nach Linz in die öffentliche Anstalt; die schöne Orgel wurde in die

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