Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

452 neuen Registern versehen. Überhaupt sorgte er sehr für die Zierde der Kirche und des Gottesdienstes; er kaufte die schönen, mit Figuren und Darstellungen von biblischen Geschichten geschmückten Tapeten, welche nach den verschiedenen Kirchenzeiten ver-schieden sind und die Wände des Tempels zieren. Er schaffte mehrere Ornate an, nicht bloß für Garsten, sondern auch für Weyer, St. Ulrich und Neustift. Er ließ die große silberne Lampe, 48 Pfund schwer, verfertigen und das schöne hl. Grab,welches noch in der Karwoche zu sehen ist, durch Maler von Wien malen. Als im Jahre 1783 die Pfarre St. Magdalena dem Kloster zurückgegeben und P. Marian Kammerhofer dort Pfarrer wurde, baute Abt Maurus den Pfarrhof. 1784 wurde die Pfarre zu St. Ulrich errichtet, daher erbaute er auch dort die Wohnung für den Priester und dann das Schulhaus, ebenso ist das Schulgebäude in Aschach und Dambach sein Werk. Da in diesem Jahre das Kloster Gleink aufgelöst wurde, kamen viele Mitglieder desselben nach Garsten. Maurus hatte durch sein Ansehen die Auflösung seines Stiftes noch immer verhindert, mitten unter den großen Umwandlungen, die in und um Steyr vorfielen, und es würde noch länger fortgeblüht haben, wenn nicht der Tod plötzlich dem Leben des Abtes ein Ende gemacht hätte; er war nur drei Tage an einer heftigen Lungenentzündung krank und starb am 17. Dezember 1786 im 60. Jahre seines Alters. Da nun durch ein k. k. Dekret die Begräbnisse in den Kirchen und deren Grüften schon verboten waren, so wurde seine Leiche vom Herrn Dechante Michael Wessiken, Pfarrer in der Vorstadt zu Steyr, im Gottesacker eingesegnet und begraben. Ein Grabstein zeigt die Stätte an, wo der letzte Abt vonGarsten ruht und ist mit der einfachén, aber großartigen Inschrift versehen: Hier ruht Maurus Gordon, der letzte Abt von Garsten, der erste unter dieser Erde. UndnichtlangeüberlebtedasStiftseinenAbt;schonam1.Mai1787wurde es aufgelöst. Es waren damals 47 Professen,Wolf-gang undMaximilian (Haas) studierten noch in Wien und hielten dann am 30. September ihre erste heilige Messe. Die meisten Garstner blieben auf den Pfarren, wo sie früherwaren; einige kamennachKremsmünster, andere dienten

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2