449 Er war ein gelehrter Mann und früher Professor in Salzburg. Er erbaute die hl. Kreuz-Kapelle, wo jetzt der Gottesacker ist und den Kreuzaltar in der Losensteiner Kapelle; zierte den Hochaltar mit dem schönen Baldachin für die hohen Festtage, baute ferner den ändern Gasttrakt bei der sogenannten Schweizerstiege und die schöne Grotte mit den Springbrunnen. Er ward ständischer Verordneter 1721 und Landrat, verfasste auch ein Buch über das Leben. Unter ihm zeichnete sich Leopold Prieschl, Bibliothekar des Stiftes, aus, welcher von Sr. Majestät die goldene Ehrenkette erhielt; Christoph Reinwald, Freiherr von Toyach, erster Kaplan in Neustift, dann Pfarrer in Raming und Ternberg, Oekonom, Prior in Garsten, erscheint auch in den Annalen als Aktuar der Konföderation mit dem Benediktinerstifte Wiblingen. Der Abt, längere Zeit kränklich, bereitete sich in Rosenegg, in stiller Einsamkeit, zum Tode und starb am 22. Dezember 1729, im fünfzigsten Jahre seines Alters. Im folgenden Jahre am 25. Jänner war die Abtwahl; nach den Annalen von Garsten fiel sie einstimmig, wie schon früher 1715, auf Karl Haslinger, gebürtig aus Hallein, aber auch dieses Mal konnte man ihn nicht bewegen diese Würde anzunehmen, er zog immer den Aufenthalt in seinem geliebten Weyer vor, wo er den Pfarrhof erbaute. Nun wurde Konstantin I. (Muttersgleich) erwählt, der sich zur Pestzeit sehr ausgezeichnet hatte und am 24. Februar von Dominik, Bischof zu Passau und Grafen von Lamberg, infuliert. Er war früher Schaffner und dann Prior gewesen. 1732 ward er Rechnungsrat zu Linz; in diesem Jahre, im September, verrichtete er auch sein Amt als Erblandhofkaplan in Oberösterreich bei der feierlichen Huldigung der Stände und erhielt von Sr. Majestät K. Karl VI. einen kostbaren Ring. Die Majestäten samt dem Hofstaate kamen am 25. September nach Garsten und übernachteten dort; am folgenden Tage ließ der Abt eine Schiffbrücke über die Enns errichten, über welche der Kaiser zur Jagd auf den Damberg ritt. Am 27. war die Abreise nach Linz. — Ein großes Unglück hatte auch dieses Jahr Garsten getroffen, der Blitz schlug in den Mayerhof ein, tötete zwei Personen, sehr viel Getreide und Vieh ging im Brande zugrunde, 1734 wurde er neu erbaut.
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