Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

43 9) Prevenhubers Annalen von Steyr S. 369 die alte Kirche Haidershofen. So kommt man nach einer Stunde Weges von der Stadt nach dem vorgesteckten Ziel Ramingdorf. Hier ist ein kleines, aber hübsches Schloss, mit einem großen Garten, einem Brauhaus und mehreren Oekonomiegebäuden; es lehnt sich im Hintergrund an einen sanft sich erhebenden Laubholzwald. Es gehörte dieses Schloss mit der Herrschaft anfänglich den Hinterholzern, von denen einer, Petrus, 1375 und 1376 Burggraf zu Steyr war und 1388 starb; die ganze Familie erlosch 1504. 9) Dann war es lange Zeit im Besitze der Familie Händl (Hahnl), derenWappen ein junger Hahn war. Es gab zwei Linien derselben, die eine stammte ab von Sebastian Händl, Bürger in Weyer, um 1522, dessen Sohn Joachim 1549 zu Steyr Stadtrichter war, aus dessen Nachkommen mehrere als Bürgermeister oder Räte erwählt wurden; die andere hatte ihren Ursprung von Gotthard Händl, Hammermeister zu Weyer, dessen Sohn Wolfgang als der erste Besitzer von Ramingdorf, aus dieser Familie, erscheint, er kaufte es wahrscheinlich von Hanns Vorster, der es um 1548 besaß. Jener Wolfgang Händl war 1575 Bürgermeister in Steyr, bekleidete diese Stelle zwölfmal und trug vieles zum Wohle der Stadt bei; er starb 1595 in hohem Alter. Seine beiden Söhne begaben sich in den Landmannstand unter der Enns und besaßen noch lange Ramingdorf. Dann wechselte es öfter seine Besitzer, und nun gehört es Herrn Dorn, einem wackeren Oekonomen. Diesem Schloss gegenüber auf einer Anhöhe an der Enns, in einer schönen Lage, ist das Gasthaus des Landsiedl, welches im Sommer und Herbst von vielen Gästen besucht wird, und wo es an Lustbarkeiten mancher Art und guter Bedienung niemals fehlt. 2. Gleink und Dietach. Gegen Norden in der Entfernung einer kleinen Stunde von der Stadt liegt Gleink, einst eine Benediktinerabtei, seit 1784 aufgelöst, und seit 1792 eine Dotations-Herrschaft des hochwürdigsten Bischofes zu Linz. Es ist ein großes Gebäude mit einer schönen Kirche, welche neun Altäre hat, auch die Maiereien

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2