447 den k. k. Hof nach Wien geschickt, bekleidete die Stelle eines k. k. Landrates in Linz und erhielt von den dankbaren Ständen eine große Monstranz und eine schöne, silberne Tasse zum Geschenke. Auch der Hof erkannte seine Verdienste und K. Joseph I. verlieh ihm neuerdings die schon veraltete und außer Übung gekommene Würde eines Oberst-Erbland-Hofkaplans im Lande ob der Enns, welche auch auf alle seine Nachfolger überging. —Mitten unter diesen Geschäften und Sorgen des Lebens, die ihn sehr in Anspruch nahmen, vergaß er auch nie seinen liebsten, festgesteckten Zweck, die höhere Bildung seiner Stiftsglieder soviel als möglich zu befördern und den Ruhm des Stiftes auch in dieser Hinsicht zu erhöhen. Selbst ein Freund der schönen Künste und Wissenschaften, suchte er den Sinn für dieselben auch in Andern zu erregen und es gelang ihm sehr wohl. Mehrere von diesem Stifte ragten unter ihm, größtenteils unter seiner Leitung gebildet, als gelehrte und geachtete Männer, als Professoren an der Universität zu Salzburg, als Doktoren in verschiedenen Zweigen des Wissens, geistlicheWürdenträger und Schriftsteller hervor. Unter diesen nennen wir nur folgende: Roman Wall, 1685—1700 Stadtpfarrer zu Steyr, war Doktor beider Rechte und Protonotarius apostolicus. Ambros von Freudenpichl (später Abt) war Doktor der Philosophie, Theologie und der Rechte, Protonotarius apostolicus und Professor der Philosophie zu Salzburg. Roman Christmann war Doktor der Theologie, Professor in Freysingen, Rektor des Seminars und der Studien alldort, später, 1747, Pfarrer in Steyr. Maurus Wenger, Doktor der Theologie und Professor im Stifte 1713. Paul Prieffer, Doktor der Rechte, Professor der Mathesis zu Salzburg, durch 20 Jahre Superior in Plain, erzbischöflicher Konsistorialrat. Otto Gallner war sehr bewandert in der hebräischen Sprache und Mathesis, machte für die Bibliothek einen großen Globus und schrieb ein Buch darüber. Benedikt von Behamstein war Professor der Logik zu Salzburg. Leopold Till (später Abt), Doktor der Philosophie, Theologie und beider Rechte, der Verfasser des Decen- niums des Abtes Anselm. Johann Baptist Ebberth, Doktor der Rechte, 1703 Professor des Kirchenrechtes zu Salzburg, Protokanzler und Vizerektor der Universität, erzbischöflicher geistlicher Rat; er schrieb eine Dissertation über die Einweihungen Anselms,
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