438 der katholische Gottesdienst wurde neuerdings eingeführt. 1627 war auch Abt Anton unter den Gesandten zu München, welche mit dem Kurfürsten wegen der Übergabe Oberösterreichs, das er pfandweise besaß und des Abzuges der bayrischen Truppen aus dem Lande unterhandelten. 1628 weihte er den Gottesacker zu Steyr unter großen Feierlichkeiten ein und beförderte die Vollendung der Stadtpfarrkirche 1628 bis 1630; im Jahre 1629 war er, wie auch schon früher 1619, ständischer Verordneter; 1630 wurde er zum k. Rate ernannt, der erste von Garstens Äbten. In diesem Jahre am 9. Juni war K. Ferdinand II. in Garsten, wo er das Mittagsmahl einnahm. Der Abt erbaute vom Grunde aus den neuen Konventstrakt an der Enns 1636 und andere Gebäude; er brachte auch das adelige Gut Rosenegg unweit des Steyrflusses wieder an das Kloster. Viel Gutes würde er wohl noch seinem Stifte geleistet haben, allein auf inständiges Bitten des Bischofes zu Wien, nahm er 1642 die Abtstelle im Benediktinerkloster zu den Schotten an, wo er auch später am 11. November 1648 starb. In Garsten wurde am 31. März 1642 Roman I. (Rauscher) zum Abte erwählt. Er war 1603 zu Hall in Tirol geboren, ein ausgezeichnetes Mitglied seines Stiftes, zweimal Professor der Philosophie in Salzburg, Subprior, dann Prior und nun Abt. Ungeachtet der traurigen Zeit des Dreißigjährigen Krieges regierte er doch so weise und sparsam, dass er mehrere schöne Gebäude, unter ändern den Gasttrakt, aufführen konnte. 1647 und 1662 bekleidete er die Stelle eines ständischenVerordneten zu Linz. 1677 ließ er die alte Stiftskirche niederbrechen, die Gebeine des Stifters Ottokars und seiner Gemahlin Elisa, in einem hölzernen Sarge eingeschlossen, indessen in der Kapelle St. Kosmas und Damians aufbewahren, die Gebeine des heil. Bertholds wurden aber in die Pfarrkirche übertragen. Nun begann er in großem Maßstabe nach einem herrlichen Plane die Erbauung der neuen Stiftskirche; er vollendete noch die Gruft und die Mauern bis zum Dache und zu den Türmen.
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