435 Abt zu Kremsmünster, wo er 1600 starb. Nach seinem Austritte wurde das Stift Garsten durch zwei Jahre administriert vom Prior Michael, der dann Abt zu Baumgartenberg ward und erst am 24. Mai 1591 geschah die neue Wahl, welche Martin I. (Alopitius) traf. Er war früher Weltpriester, Pfarrer zu St. Lambrecht, ging dann zu Garsten in das Noviziat, machte 1585 Profess, ward bald Prior und nun Abt. Er trat fest in die Fußstapfen seines Vorfahrers und gab sich viele Mühe, den katholischen Glauben wiederherzustellen. Anfangs richtete er nicht viel aus, später aber mehr, da die Umstände sich günstiger gestalteten und der k. k. Landeshauptmann ihm beistand, vorzüglich 1598 und 1599; der protestantische Pfarrer zu Steyr wurde abgesetzt, die Prediger fortgeschafft, ein katholischer Pfarrer vomStifte, namens Schwarzhanns, eingesetzt, die Pfarrkirche ausgesöhnt und neu konsekriert und wieder der erste katholische Gottesdienst in derselben gehalten. Auch aus den ändern Garstnerpfarren trieb er die protestantischen Prediger fort, nur Neustift war immer katholisch geblieben. 1598 war er Verordneter des Prälatenstandes im Lande ob der Enns und 1599 wurde er wegen seiner Verdienste vom K. Rudolph II. zum Abte von St. Lambrecht in der Steiermark ernannt, wo er alles so gut anordnete und leitete, dass er als zweiter Stifter dieses Klosters gepriesen wurde; er starb dort 1613. Nach Garsten wurde 1600 als Abt postuliert Alexander I. (vom See), Doktor der Theologie, früher Hofkaplan des Erzherzogs Ernst und Abt von Wilhering: ein in jeder Hinsicht ausgezeichneter Mann, der in kurzer Zéit dem Stifte viel Gutes tat, aber schon 1601 als Abt nach Kremsmünster postuliert wurde, wo er mit großem Ruhme 1613 starb. Ihm folgte zu Garsten als Abt Johann Wilhelm (Heller), der das Stift Gleink durch zwei Jahre verwaltet hatte. 1604 erbaute er das Haus in dem einstigen Buchenwäldchen und das Kastnerhaus an der Straße nach Steyr. Er tat sehr viel zur Herstellung der katholischen Religion und hatte in dieser Hinsicht viele Streitigkeiten mit dem Magistrate zu Steyr. Viele Schriften wurden gewechselt, der Abt bewies sein Recht auf die Kirchen in dieser Stadt, die Bürger wollten sie nicht abtreten, da sie seit so langer Zeit, als nämlich
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