Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

431 und wegen Schulden. 1437 legte der Herzog den Streit bei, welcher zwischen der Stadt Steyr, dem Abte und Stadtpfarrer wegen der pfarrlichen Rechte, Zechen, Schulmeister, Kirchengebäude u. s. w. obwaltete 38). 1442 legte Abt Thomas freiwillig seine Würde nieder, müde der weltlichen Geschäfte, lebte aber noch bis 1466. An seine Stelle kam als Abt 1442 Friedrich II., vorher Pfarrer in Steyr. Unter ihm wurde 1443 die Pfarrkirche zu Steyr neu in größerem Umfange zu erbauen angefangen, ferner die Pfarrkirche zu Garsten und zu Molln erbaut und jene zu Weyer eingeweiht. Er starb schon 1444 und noch in diesem Jahre fiel die Wahl auf Adalbert II. (I.) 1453 bestätigte König Ladislaus die Privilegien des Klosters, vorzüglich eignete er demselben den Damberg zu, die Jagd ausgenommen. 1458 erhielt Adalbert auf Ansuchen H. Albrechts VI. vom Papste Pius II. die Inful, den Ring und die übrigen Pontifikalien, deren er sich aber aus Demut und Bescheidenheit nie bediente. Er starb 1461; nach ihm regierte das Stift Berthold VI., welcher den Bau der Abtei nahe an der Enns begann, das Kloster mit Mauern und Türmen befestigte, weil die Soldaten des Georgs von Stein, der Steyr besaß, dasselbe zweimal ausgeplündert hatten. 1464 wurde der Bau der Stiftspfarrkirche vollendet; 1465 kaufte das Stift den Kammerhof, den K. Friedrich IV. 1466 frei machte, da er früher ein Lehen der Herzoge von Österreich war. 1471 kamen viele Äbte des Benediktinerordens in Passau zusammen, um über die Einführung einer gleichen Verfassung, besonders in Ansehung der feierlichen Messen und des Chores zu beratschlagen. 1473 starb Berthold VI.; auf ihn folgte Benedikt I., welcher das Gebäude vollendete, die Einkünfte des Stiftes durch Güter und Stiftungen vermehrte, das Recht auf der Enns, Steyr und unter dem Himmel zu fischen, neuerdings erhielt, dem Burggrafen zu Steyr wurde aufgetragen, das Kloster bei diesem Rechte zu beschützen. Der Abt wurde auch von den obderennsischen Ständen als Deputierter nachWorms zu K. Friedrich IV. gesandt wegen des feindlichen Einfalles desKönigs vonUngarn,MathiasKorvinus. Nachdemer 1488 38) L. c. S. 90.

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