Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

41 Herrschaft Steyr, von der es 1765 an Sommerhuber noch unter dem Namen Stiglhof verkauft wurde. Angenehm wandelt man auch auf der anderen Seite der Enns, am rechten, östlichen Ufer und auf den Hügeln desselben. Anders gestaltet sich da wieder der Anblick der Stadt und vorzüglich tritt das Schloß hervor. Hier kommt man zum Engelshof, einem großen, schönen Gebäude mit einer Kapelle, einst den Herrn Engeln von Wagrain, Bürgern von Steyr, gehörig, von denen er wohl auch den Namen erhielt. Wahrscheinlich kommt er schon gegen das Ende des dreizehnten Jahrhunderts im Steuerbuch Österreichs unter dem Namen „Hof auf der Ennsleithen“ vor. 1682 kauften denselben von der Stadt die Jesuiten, deren Lieblingsaufenthalt und Unterhaltungsort für die studierende Jugend er wurde. Nach Aufhebung des Ordens 1773 kam derselbe wieder an die Stadt und wurde 1778 an Joseph Rienzhofer verkauft, dessen Witwe denselben noch besitzt. Gegenüber, jenseits der Enns, in einer schönen Ebene zeigt sich hier der Schlüsselhof, ein Brauhaus, allen Brauern der Stadt gemeinschaftlich zugehörig. Er kommt schon 1495 in der Geschichte vor, indem nach den Annalen von Garsten der Abt dieses Stiftes, Georg I., in der Nähe desselben mit dem Floß, auf dem er nach Unterösterreich fahren wollte, zu Grunde ging. Er gehörte der Herrschaft Steyr, von der ihn die Jesuiten 1655 kauften, welche denselben auch bis zur Aufhebung des Ordens behielten. 1775 brannte er ab, und 1778 kauften ihn die Brauer. Weiter hinab am rechten Ufer der Enns führt der Weg zum lieblichen Dorfe Ramingsteg und endlich zum Ramingbach. Dieser, aus der Gegend um Neustift kommend, durchfließt die Schluchten der Berge, das schöne Ramingtal, treibt eine große Anzahl von Mühlen, Schleifen, Hammerwerken, gewährt hier einen angenehmen Badeplatz und eine Schwimmanstalt, ergießt sich dann in die Enns, und bildet von seinem Ursprung bis hierher die Grenze zwischen dem Land ob und unter der Enns. Dieser Bach kommt schon in sehr alter Zeit, in Bischof Altmanns Garstner Urkunde von 1082, unter dem Namen Rubinicha

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