Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

415 protokolliert und bekanntgemacht. 1783wurde die Eisenobmannschaft zu Steyr in einBerggericht verwandelt und der Vorsteher führte seither den Titel eines Bergrichters im Lande ob und unter der Enns. 1798 verkaufte die Stadt Steyr ihr Einlagskapital an den Staat, der Kontrakt hierüber wurde zu Wien am 11. Oktober abgeschlossen. Nach dieser großen Veränderung durch den Austritt derselben aus demVerbände mit der Eisengewerkschaft blieb daselbst noch das k. k. Berggericht, unter einemBergrate und dem angestellten Personale, für das Land ob und unter der Enns, eine Oberfaktorie mit der Kanzlei, einer Eisen-Niederlage und dem Verschleiße und einer Kastenverwaltung. Die weitere Geschichte gehört nun nicht mehr hierher, da die Stadt Steyr keinen unmittelbaren Anteil an der Hauptgewerkschaft mehr hat und ich bemerke nur noch, dass 1808 das hohe Ärarium schon über zwei Drittel der gewerkschaftlichen Einlagen an sich gebracht hatte und die Oberleitung des Ganzen der k. k. Hofkammer im Münz- und Bergwesen zu Wien übertragen wurde. Der k. k. Vorsteher des Eisenwesens zu Eisenerz führt nun den Titel eines k. k. Gubernialrates. Möchte das Ganze noch lange blühen zum Wohle des Landes! — Seit so vielen Jahrhunderten reichen diese Eisenberge der Steiermark ihre vortrefflichen Schätze dar, unversiegbar und unerschöpflich erscheint ihr Reichtum und ebenso viele Jahrhunderte können noch verfließen, ehe jener Segen der mildtätigen und großartig-schaffenden Natur in weniger reichlichem Maße zu strömen beginnen wird.

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