Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

39 dar, reichhaltig undmannigfaltig, voll Hügel und Berge, durchströmt von den hellen Flüssen, geziert mit einer großen Zahl ferner und naher Kirchen, Häuser und Gärten. Tief unten liegt die Stadt mit ihren Vorstädten ausgebreitet da, und selbst mitten auf den Hauptplatz fällt der Blick hinein, östlich ragen die Berge Unterösterreichs mit ihren Kirchen empor, dann erhebt sich der breite Damberg, die Höhen um Ternberg und Losenstein, die Berge um Steinbach, Molln und Leonstein erscheinen, und über denselben erhebt sich im Hintergrund das 985 Wiener-Klafter hohe Sengsengebirge, und seitwärts blickt der König der obderennsischen Berge, nach dem Dachstein wohl der höchste Österreichs, der große und kleine Priel im Hinterstoder, jener bei 8636, dieser 6820 Wienerfuß hoch, hervor. Noch erhabener stellt sich aber das Hochgebirge dar, wenn man von da westlich hinüber wandert zum Dachsberg, die fernen Berge treten weiter auseinander, eine größere Kette derselben erscheint, der Traunstein erhebt sich in seiner kolossalen Gestalt und schließt den Kranz der Berge und hervorragenden Gipfel ab. Noch manche andere Punkte gibt es, die einen schönen Überblick der Gegend gewähren, vorzüglich aber ist der von dem Altan des Stadtpfarrturms, wenn die Morgen- oder Abendsonne die Stadt und ihre Umgebungen beleuchtet, sehr interessant. Von den zuerst genannten Standpunkten ist die Stadt und Gegend auch öfters aufgenommen worden; die älteste bekannte Darstellung derselben ist von Wolfgang Hausser und seinem Sohn Joseph, einem Goldschmiede, daselbst, in Kupfer gestochen, zwar ohne Jahreszahl, aber höchst wahrscheinlich um 1584, in welcher Zeit er nach dem Taufbuch lebte. Andere Prospekte sind von Runk, Gürtler, Löw, nun Zeichenmeister an der Kreisschule zu Steyr, von Hafner, Lithographen in Linz, und vom Riezlmayr, Zeichenmeister in Kremsmünster. Die nun besprochenen Gegenden gehören zugleich zu den angenehmsten Spaziergängen, aber es gibt deren noch manche andere im nächsten Umkreis der Stadt. Eine der interessanteren Partien ist beim Schlosse Engelsegg, nun dem Kaufmann Mayr gehörig. 1647 besaß es Joseph Achtmark von Achtmarkstein, Bürgermeister, 1667 gehörte es schon der Familie der Freiherrn von

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