406 das Malter und die Bäcker das Brot an zulässige Orte verkaufen 5). Es gab viele Eisen- und Provianthändler, InnerbergKommerz-Beförderer genannt, welche eine bestimmte Quantität Eisen gegen Geld, Getreide und Schmalz, das sie liefern mussten, erhielten. Um diese Zeit wurde auch durch den berühmten Tiroler, namens Gasteiger, die Enns von Reifling heraus für Schiffe fahrbar gemacht; ferner erbaute er nach der Überschwemmung von 1572 ganz neu auf Befehl des Erzherzogs Karl von Steiermark den großen, künstlichen Rechen zu Reifling. Da wurde dann auf den Waldbächen der Gebirgsschluchten, vorzüglich auf der Salzach, in großer Menge Holz hergeschwemmt, verkohlt und an die Hammermeister verteilt. Bald zeigte sich auch der Nutzen der Schifffahrt, denn binnen zwei Jahren sollen 599 Flöße und 78 Schiffe mit 35.956 Zentnern Eisen und Stahl nach Steyr herausgekommen sein. 1574 erschien ein k. Befehl, dass die Sensenschmiede von Kirchdorf und Micheldorf vor allen andern mit Eisen versehen werden sollen. Das Widmungssystem hatte nun einige Zeit gedauert, aber (nebst dem, dass es alles Genie und allen Kunstfleiß unterdrückte, da jeder auf seine bestimmte Verrichtung angewiesen war) es brachte nicht die gehofften Früchte, mancher Unfug und manche Unordnung dauerte fort, vorzüglich inAnsehung der Bezahlung der Hammermeister von Seite der Verleger in Steyr. Daher wurde nun eineneueKommission, besonders indieserStadt, zusammengesetzt, umeineGesellschaftderVerleger zubilden,wozuaber auchdieStadt selbst einen Geldbetrag einlegen und die Garantie übernehmen sollte. Die Unterhandlungen wurden gepflogen zwischen den k. k. Kommissären, den Räten des Erzherzogs Karl und dem Magistrate von Steyr. Mehrere, selbst der Bürgermeister, Wolf Händl, waren dagegen, andere aber stimmten dafür; endlich wurde auf Betreiben der k. k. Kommissäre und bei Ermahnung zum Ge5) Gedruckte Urkunde K. Ferdinands II. aus Wien von 10. Mai 1629, im National-Museum zu Linz.
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