Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

403 Herzog Rudolph IV. befahl 1360 seinem Burggrafen zu Steyr, zu bewerkstelligen, dass man das Eisen keine andere Straße als gegen Steyr führe. Die Bürger dieser Stadt hatten also in dieser Gegend das Monopol und mussten wohl reicher werden; viele derselben hatten selbst größere Hammerwerke unter der Herrschaft Steyr, Admont und Garsten, verhandelten selbst nach Gefallen ihre Waren weiter, denn damals waren die Grenzen zwischen den Rad- und Hammermeistern und Kaufleuten noch nicht fest bestimmt. 1371 erließ H. Albrecht III. den Befehl, dass die Bürger von Waidhofen an der Ybbs Eisen und Eisenerz nur zu ihrem eigenen Bedarfe ausführen dürfen, das übrige sollen sie nach Steyr oder Enns führen. Auch wurde die Einfuhr des Eisens aus Böhmen, Bayern oder ändern Provinzen gänzlich untersagt und nur der Gebrauch des Eisens von Eisenerz vorgeschrieben. Was damals Steyr für den Innerberg und dessen Ausbeute war, war auf der anderen Seite für Vordernberg und Steiermark die Stadt Leoben; alles dort zutage geförderte Eisenmusste dahin gebracht und niedergelegt werden, von da kam es dann an die Hammermeister zur weiteren Bearbeitung. Nach einem Privilegium H. Friedrichs des Schönen ward dort Leoben der Stapelplatz des Eisenhandels und dasselbe wurde von den Landesfürsten öfter bestätigt. Das Eisen wurde nach Steyr, wie es aus der Urkunde Albrechts III. vom Jahre 1373 erhellt, seit alter Zeit von Eisenerz bis Reifling zu Lande geführt und von da auf Flößen herausgebracht, wozu die Anwohner an der Enns willig Holz liefern sollten. 1379 befahl H. Albrecht, dass kein Eisen über die Haide bei Waidhofen, sondern alles gegen Steyr an die gewöhnliche Mautstadt geführt werde. 1384 vermöge eines Dekretes H. Albrechts III. mussten die Weyrer das Eisen, welches sie gegen Steyr brachten, daselbst drei Tage feilbieten. Diese und andere Privilegien beförderten zu Steyr sehr die Bearbeitung des Eisens und den Handel mit den verfertigten Waren.

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