Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

401 Trofejach, Traboch, Travulzen, Prelepp, Kravath, Schladnitz, Leoben (Luba) u. s. f. 2) Diese Slaven waren auch sehr wahrscheinlich die Wiederauffinder der steirischen Erzberge, welches der Sage nach im Jahre 712 geschah, wie es die Inschrift in der Kirche des heil. Oswald zu Eisenerz andeutet und das im Jahre 1783 am Erzberge errichtete, einfache Monument bestätigt. Graf in seiner Geschichte Leobens glaubt, daß die Bewohner der Gegend um Trofaiach bei Leoben wieder die ersten Bearbeiter dieser Eisenberge gewesen seien, welcher Ort auch älter ist, als Eisenerz und Vordernberg, da diese Namen deutschen Ursprunges sind aus späterer Zeit. Auf der Höhe des Erzberges findet man noch einige Spuren ehemaliger Öfen, früher fand man oben auch Eisenschlacken; die Bearbeitung mochte also zuerst oben geschehen sein, dann aber, als der Gebrauch des Wassers zur Erzeugung des Eisens entdeckt und angewendet wurde, wählte man sich dazu bequemere Orte tiefer unten am Vordernberg und in Eisenerz. Die ganz verschiedene Natur der Geschäfte beim Bergbau, bei Erzeugung des Eisens und Stahles, ihrer weiteren Veredlung zu tausend Kunstprodukten und endlich bei deren Verschleiß gab die Veranlassung, dass sich einige Gewerke bloß mit der Aufbringung und Schmelzung des Erzes, andere mit der feineren Verarbeitung des ersten Rohgutes und wieder andere mit dem Verschleiße der verfertigten Stahl- und Eisenwaren beschäftigten. So entstanden drei Abteilungen der Interessenten, wovon die ersten die Radmeister hießen, welche sich mit der Produzierung des Eisens beschäftigten und ihren Namen vom Rade erhielten, dessen sie sich bei Anwendung des Wassers zur Manipulation bedienten; die zweiten waren die Hammermeister (die Roheisenhämmer und die nach der ersten Regulierung der Roheisen-Verarbeitung entstandenen und bewilligten Zerrennhämmer); und die dritte Abteilung bestand aus den Verlegern oder Kaufleuten. Die natürliche Lage des Erzberges, der in einer der höheren Gegenden Obersteiermarks sich befindet, an deren diesseitigem 2) Grafs Leoben. S. 5.

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