381 Bäume umstürzten; doch folgte bald auf dieselben eine sanfte Wärme, sodass noch im Jänner Blumen erschienen. Überhaupt war dasselbe durch große Wärme und Trockenheit ausgezeichnet; schnell reifte alles und ungewöhnlich bald trat in diesen Gegenden die Ernte ein, ganz vorzüglich war der Wein, einer der besten in diesem Jahrhunderte. Am 2. September beehrten Sr. k. k. Hoheit der Erzherzog Karl mit der ErzherzoginTherese die Stadt Steyr mit ihrer Gegenwart, nahmen das Mittagsmahl ein und fuhren dann nach Kremsmünster. Das Jahr 1835 erhielt eine traurige Auszeichnung durch den Tod des Kaisers Franz. Kaum hatte die Nachricht von der gefährlichen Krankheit Sr. Majestät aller Herzen mit Trauer erfüllt, als auch bald darauf die noch traurigere Kunde ward von dem Tode desselben. Er starb am 2. März um dreiviertel auf 1 Uhr morgens, nach einer 43jährigen Regierung in einer harten, vielbewegten Zeit. Die Achtung von ganz Europa und die Liebe seiner Untertanen folgte ihm in das Grab. An demnämlichenTage erschien eine Proklamation, in welcher dieser Trauerfall und die Thronbesteigung Ferdinands I. als Erbkaiser von Österreich, verkündigt wurde. Am 9., 10. und 11. wurden in Steyr die feierlichen Exequien gehalten, täglich von 8 bis 9 Uhr ertönten alle Glocken, die Bürger standen in Parade, die Beamten und eine große Menge Volkes fanden sich in den Kirchen ein. Am 15. September drohte wieder eine große Wasserhöhe, die Enns und Steyr waren nur um 3 Schuhe niedriger, als 1833, da trat plötzlich eine kalte Temperatur ein, wodurch das Steigen des Wassers gehemmt wurde. In diesem Jahre wurde auch der Bau der zwei steinernen Joche für die Brücke über die Steyr begonnen und fortgesetzt. (Wurde 1837 vollendet.) 1836 hatte die BürgerschaftdenTod ihres Stadtpfarrers, Franz Oeppinger, zu betrauern, welcher am 29. April nach einer langwierigenKrankheit im67. Jahre seinesAlters verschiedund am2.Mai unter einer sehr zahlreichen Begleitung zu Grabe getragen wurde. Er war seit 1834 auch Ehrendomherr von Linz; ein Mann, dessen Sanftmut und Güte jedermann bewunderte, den alle achteten und liebten. Sein
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