356 Deutschland führte. Dieser siegte über den General Jourdan bei Ostrach, Stockach und Liptingen; auch in Italien wurden mehrere Schlachten gewonnen und Festungen erobert. Suworow zog nun in die Schweiz, dieselbe in seine Gewalt zu bringen, da aber indessen Korsakow, der Anführer des dortigen russischen Korps, vom französischen General Massena gänzlich geschlagen worden war, begab sich Suworow mit dem Reste der Armee nach Deutschland und endlich nach Russland zurück. Bonaparte war imOktober 1799 aus Ägypten glücklich zu Paris angekommen, stürzte imDezember die alte Verfassung und ward erster Konsul. Seine Reservearmee sammelte sich imMärz 1800 bei Dijon, an der Spitze derselben zog er über den Bernhardsberg in der Schweiz und erschien unerwartet in den Ebenen Italiens. Am 14. Juni geschah die Entscheidungsschlacht bei Marengo, die ungeachtet der Tapferkeit der Österreicher für sie verloren ging; imdarauffolgendenWaffenstillstände wurde Italien an die Franzosen abgetreten. Ebenso schlecht ging es in Deutschland, nachdem Erzherzog Karl wegen Kränklichkeit das Kommando niedergelegt hatte; der österreichische Anführer General Kray wurde von dem französischen General Moreau in mehreren Gefechten geschlagen und bis gegen den Inn zurückgedrängt. Nun übernahm der Erzherzog Johann und mit ihm der General Lauer den Oberbefehl. Sie rücktenmit frischenTruppen gegenMoreau vor, erlitten aber am 3. Dezember bei Hohenlinden eine gänzliche Niederlage und die Österreicher flohen in großer Verwirrung. Am 18. Dezember übernahm Erzherzog Karl das Oberkommando und übertrug am 19. dem Fürsten Karl von Schwarzenberg die Anführung der Arrieregarde, allein der Feind war nicht mehr aufzuhalten. Man hörte in Steyr den Kanonendonner von den Gefechten an der Traun und Alben; immer näher rückten die Franzosen. Am 21. Dezember vormittags ritten die Erzherzoge Karl und Johann mit ihrem Generalstabe durch die Ortschaft Vogelsang und das Schloss auf das jenseitige Ufer der Enns und ihnen folgten dann die Truppen. Eine Konvention war geschlossen worden, daß gegen Abend das Land bis an die Enns den Franzosen eingeräumt werden sollte. Nun zogen die letzten Österreicher über die Ennsbrücke hinüber und warfen die Bäume von zwei Jochen
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