344 welche noch ihre Bänke im Rathause hatten, mussten dieselben von da wegbringen und sich erklären, wohin sie dieselben verlegen wollen. Seit diesem Jahre erhielten die städtischen Beamten bestimmte Besoldungen. 1755 war das Geburtsjahr des berühmten Dichters Alois Blumauer; sein Vater Melchior besaß das Eckhaus in der Enge Nr. 146, mit einer Geschmeide-Handlung. Am 8. Oktober wurde der vom Bernhard Großrucker 1754 angesuchte Bau einer Kapelle beim Plauzenhofe, zu Ehren der heiligen Anna, vom Magistrate bewilligt und bald darauf begonnen. Schon 1746 hatte Hayberger, Stadtkämmerer und Baumeister, dem Magistrate einen Plan zur Erhöhung des Pfarrturmes und den Überschlag der Kosten pr. 5044 fl. vorgelegt; allein der Bau kam aus Mangel anGeld nicht zustande; nun aber 1756 begann die Ausführung desselben. Das Dach wurde weggenommen, die schadhafte Mauer abgetragen und der ganze Turm um 5 Klafter bis zum Dache erhöht; am 13. April 1757, am Mittwoch nach Ostern, wurde der Knopf und das Kreuz des Turmes aufgesetzt; jener wog 169 Pfund, dieses 580 Pfund. Das Kreuz setzte ein mutiger Zimmermann-Lehrjunge, namens Reindl, auf, der bald darauf Soldat werden musste, aber durch seine Tapferkeit im preußischen Kriege und später bis zum Range eines Hauptmanns vorrückte und als pensionierter Major zu Steyr in hohem Alter starb. Der Baumeister war JohannHayberger, Stadtrichter; Zimmermeister Johann Neustifter; Kupferschmiedmeister, der das Dach deckte, Knopf und Kreuz machte, Joseph Reyelbacher vomEnnsdorfe; Hammerschmiedmeister, der die Stange des Kreuzes geschmiedet, Franz Salcher. Stadtpfarrer war damals Roman Christmann, die Kapläne Johann Montelli und Karl Kanaval; Bürgermeister Sylvester Paumgartner, Syndikus und Gerichtsschreiber Michael Knab. Schon im vorigen Jahre hatte der große Krieg begonnen, den die K. Maria Theresia mit ihren Verbündeten gegen den K. Friedrich II. von Preußen führte und der sieben Jahre unter sehr wechselnden Ereignissen fortwährte. In diesem Jahre gewann Friedrich die Schlacht bei Prag, wurde aber am 18. Juni vom Feldmarschall
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