Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

339 153) Dieses Alles ist größtenteils nach Berichten aus dem städtischen Archiv und dem Tagebuch eines ungenannten Beamten der Gewerkschaft dargestellt. Die Truppen vermehrten sich immer, einige blieben in Steyr, andere zogen weiter; bei Gleink, beimHeuberge und bei Stadlkirchen wurden viele Franzosen und Bayern niedergehauen. Am ersten Tage des Jahres 1742 kam der Feldzeugmeister Graf von Wurmbrand, mit vielen Generälen und Offizieren hier an, um halb 12 Uhr war in der Pfarrkirche ein feierliches „Gott, dich loben wir“, welches der Abt von Garsten hielt und dem die Generalität, der Magistrat und die Bürgerschaft beiwohnten. Oberst Trenk war nach Klaus abgezogen, welches er eroberte; er machte dort und in Spital viele Gefangene und säuberte die ganze Gegend von den Feinden. Fast täglich wurden Gefangene hierhergebracht; die Offiziere wurden in die Häuser, die Gemeinen in die fürstlichen Pferdestallungen im Schlosse einquartiert. Von diesen brachen am 17. Jänner 135 Bayern auf der Seite gegen die Steyr heraus; einige entkamen, andere wurden von den Husaren niedergehauen, oder wieder zurückgebracht. Indessen hatte auch die Belagerung von Linz begonnen, wohin sich die Franzosen und Bayern begeben hatten; am 23. Jänner ergab sich die Stadt mit Kapitulation und am 24. zogen bei 10.000 Mann auf dem linken Donauufer nach Donauwörth, die Franzosen sogar über den Rhein, und Österreich war von den Feinden befreit. Mehrere Personen von Steyr undWeyer, welche sich während des Aufenthaltes der Bayern verdächtig gemacht hatten, wurden samt dem Kranichl nach Linz zur Untersuchung gebracht, aber alle, dieser ausgenommen, für unschuldig erklärt; sein ferneres Schicksal ist unbekannt; nach Steyr kam er nicht mehr 153). Der Krieg mit den Bayern hatte sich nun in die Ferne gezogen und am 22. Februar, am nämlichen Tage, als der Kurfürst von Bay-ern unter dem Namen Karls VII. zum römischen Kaiser gekrönt wurde, zog der Feldmarschall Khevenhüller als Sieger in

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