Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

331 mit seinen untergebenen Artilleristen und Fuhrwesensleuten, die alle schön montiert waren, unter klingendem Spiele und Begleitung eines Teiles der Bürgermiliz die Kanonen und das grobe Geschütz, 60 an der Zahl, aus dem Zeughause abgeführt und auf der StadlmayrAnhöhe unweit des Schnallentores im Freifelde aufgestellt. Am 25. frühmorgens um drei Uhr wurde durch das grobe Geschütz mit drei Schüssen das erste Zeichen gegeben, um vier Uhr schlug man Reveille, die Kompanien versammelten sich und stellten sich in der Stadt bis zum Abmarsch auf. Es waren bei 1000 Mann, in drei große Kompanien abgeteilt, unter dem Oberkommando des Leopold Pichler, Stadthauptmannes; jede hatte ihre eigene Musik. Die erste unter Anführung des Stadthauptmannes, Stadtleutnants Michael Menhardt, Ratsherrnunddes Fähnrichs Johann Sylvester Paumgarten, Obervorgehers der Gewerkschaft, war jene der Bürger der eigentlichen Stadt und stellte sich nach Abholung ihrer Fahne vom Rathause auf dem Stadtplatze in drei Reihen zur Parade auf. Die Fahne war schwarz und gelb, mit dem Doppeladler und Erblandswappen geziert. Die zweite, die Kompanie vom Steyrdorfe, unter dem Kommando des Kapitän-Leutnants Wolf Adam Behamb, des Unterleutnantes Wagner und Fähnrichs Johann Menhardt, marschierte vom Platze ab und stellte sich vom Schnallentor hereinwärts im Steyrdorfe auf. Ihre Fahne war rot und weiß und prangte mit dem Wappen Österreichs und dem steyrischen Panther. Die dritte, jene der ledigen Burschen, unter Kommando des Schöttl, zog bis zum Ende des Burgfriedens außerhalb des Schnallentores und stellte sich auf dem Freifelde nächst der Linzerstraße auf. Sie hatten ein sehr schönes Gezelt errichtet und ihre Fahne war rot, weiß und gelb, mit dem Doppeladler und dem österreichischen Wappen geziert. Der Magistrat harrte beim Schnallentor der Ankunft des Kaisers; nach 9 Uhr morgens verkündigten Schüsse von Gleink her die Annäherung desselben, die Kanonen begannen zu donnern, die Glocken zu läuten, die Musik des Freikorps spielte, die Fahnen und Piken senkten sich. Der Stadtschreiber hielt die Empfangsrede, worin er die Freude der Bürger über die Ankunft Sr. Majestät und den Dank derselben für die großen Wohltaten zur Herstellung

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