Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

320 148) Bericht des Martin Adalbert Eitelberger, Hofrichters zu Garsten, an seinen Prälaten Anselm, Deputierten. (Manuskript.) An unseren Grenzen sammelte sich aber das bayerische Aufgebot sehr zahlreich und die Gefahr ward dringend. Daher wurde auch in Österreich alles aufgeboten, die Donau durch Ketten gesperrt und Blockhäuser wurden errichtet. Die Übergänge der Traun und Enns sollten befestigt und verteidigt werden. Die Stände zu Linz wandten sich am 11. Juni in einem Schreiben vom Grafen Thürheim an den Abt Anselm, damals Landschafts-Verordneten und forderten ihn auf, mitzuwirken bei der großen Kommission, um den Ennsfluss zu besichtigen und zu verteidigen. Am 12. Juni kamen auch schon die Kommissäre in Steyr an; Abt Anselm beorderte seinen Stiftsrichter, denselben bei ihren Arbeiten behilflich zu sein, der dann auch einen Bericht über diese Anstalten an den Abt einsandte, woraus gegenwärtige Nachrichten genommen sind 148). Zuerst wurden die Ufer der Enns genau untersucht und die 1683 errichteten Schanzen und Verteidigungs-Anstalten in Augenschein genommen, von denen noch Überbleibsel vorhanden waren. Da der Stiftsrichter denKommissären anzeigte, dass bei demPlatze des Hochgerichtes derHerrschaftSteyr eine Furt oder leicht zupassierende Stelle der Enns wäre, so wurde auf der Anhöhe, dem Buchenwäldchen gegenüber, eine Schanze angeordnet, um den Übergang verhindern zu können; auch Schützen sollten dort aufgestellt werden. Dann wurde der Lauf der Enns bis zum Ramingbache besichtigt, die 1683 auf der Höhe bei der Fischhub errich-tete Schanze wiederhergestellt, weil dort die Enns ziemlich seicht war und leicht mit Pferden ein Übergang gemacht werden konnte; auch unterhalb des Ramingsteges, auf der Höhe an der Enns, wurde eine neue Schanze angelegt. Dann wurde der Tabor in Augenschein genommen und weil an der Stadt Steyr wegen der Straße nach Steiermark und der Eisenarbeiten viel gelegen war, der Plan gemacht, dieselbe zu verteidigen. Zu diesem Zwecke sollte auf dem Tabor ein Fort angelegt, die Vorstadt Steyrdorf gegen Sierning geschlossen, einige Tore

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