Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

303 Bezug auf die Einverleibung der Müller, welche den Wochenmarkt zu Steyr besuchten; es betraf die Stadt, die benachbarten Herrschaften und Klöster. 1673 erschien eine k. Resolution und Instruktion für die Beamten und Verwalter und die Anordnung, daß kein Bürgermeister zugleich Eisenobmann sein dürfe. 1675 geschah die festere Grenzbestimmung zwischen dem Burgfrieden der Stadt und des Schlosses, nach der Grundlage der Marksteinbeschreibung von 1651; es wurden neue Marksteine gesetzt, um so den langwierigen, seit Jahrhunderten dauernden, oft heftig geführten Streitigkeiten zwischen der Herrschaft und Stadt Steyr ein Ende zu machen. 1676 wurde unter den gewöhnlichen Feierlichkeiten der Grundstein zur Klosterfrauenkirche gelegt und der Bau derselben begonnen, wozu das Hofmannische Haus, das 1660 erkauft worden war, verwendet wurde. Der Abt Roman von Garsten las dabei auf einem errichteten Altare in Gegenwart einer sehr zahlreichen Versammlung die heilige Messe und segnete den Grundstein ein. Auch an der neuen Kirche der Jesuiten wurde tätig gearbeitet und dieselbe 1677 gänzlich vollendet, wie die Aufschrift über dem Portale anzeigt; das meiste zum Baue derselben trug der Fürst und die Fürstin von Eggenberg bei. Im folgenden Jahre 1678 wurde auch ein Vertrag zwischen den Jesuiten und dem Magistrate zur Erbauung eines neuen Gymnasialgebäudes gemacht, da das alte Lokal für die zahlreiche, studierende Jugend, die sich über 200 belief, schon zu klein geworden war. Die Jesuiten kauften nun zwei Häuser dem Kollegium gegenüber, jenes des AdamOberhuber um200 fl. und das angrenzende desMichael Dörfer um 400 fl., ließen dieselben niederbrechen und begannen den Bau eines schönen, geräumigen Schulhauses. Graf Christoph von Abele, Präsident der k. Kammer, trug 4150 fl. zur Herstellung desselben bei, welches aber erst nach drei Jahren vollendet wurde. 1679 und 1680 wütete die Pest heftig in Wien und der Umgegend, auch in Steyr war man sehr besorgt und machte daher viele Anstalten, deren Errichtung und Herhaltung 2063 fl. kostete. Der k. Hof hatte sich nach Prag geflüchtet, kam dann nach Linz und beehrte am 8. August 1680 die Stadt Steyr mit einem Besuche, zur großen Freude aller Bürger derselben, die auch alles Mögliche aufboten, den Empfang .

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