283 an sie erließen 134). Da brach die Rebellion der Bauern los, bei 6000 derselben eroberten Peuerbach und ermordeten den Pfleger auf eine grausame Weise. Nun beratschlagte man in Linz und da fast keine Soldaten im Lande waren, wurden die getreuen Bürger und Bauern aufgefordert, gegen diese Rebellen zu ziehen; allein viele hatten nicht Lust oder Mut dazu, nur die Bauern im Traunkreis, besonders die Untertanen des Klosters Kremsmünster sammelten sich in einem Lager, versprachen dem Kaiser Treue und standen an der Alm und Traun, um den Übergang zu verteidigen; der Anführer derselben und der wenigen Truppen war Heinrich von Starhemberg. In Wels wurde eine Kommission niedergesetzt, um mit den Rebellen zu unterhandeln; bevor sie aber noch ihre Arbeiten begonnen hatten, nahmen die aufrührerischen Bauern Lambach ein, plünderten das Kloster, verjagten die Geistlichen und wollten über die Traun undAlm; allein es gelang ihnen nicht. Da jedoch dieGefahr immer größer wurde und näher rückte, so wurden am 21. August die Bürger auf das Rathaus berufen und jeder einzeln gefragt, ob er dem Kaiser treu bleiben und Gut und Leben für ihn opfern wolle, was sie auch gelobten. Am 23. kam der Befehl von Linz nach Steyr, sich zu bewaffnen, gute Wache zu halten, die Bürgerschaft zu mustern und einen Teil derselben gehörig auszurüsten, um nötigenfalls in das Lager der treuen Bauern bei Almeck zu ziehen. Die Bürger mussten nun Zettel heben, von zehn mussten neun sich rüsten, der zehnte dieselben erhalten und verpflegen, welches wöchentlich für einen acht Groschen betrug. Dass aber in Steyr selbst der alte, böse Geist noch nicht ganz erloschen war, beweist ein Vorfall, der sich am 24. August im Steyrdorf ereignete. Es kamen nämlich vier vertriebene Geistliche von Lambach in einer Kutsche an, mehrere betrunkene Scherschmiede und Messerer begegneten ihnen, schimpften über sie und wollten sie aus dem Wagen reißen; nur mit vieler Mühe wurden sie von ferneren Misshandlungen befreit. Unter den Angreifenden hatten sich besonders ein 134) Kurz, Beiträge. II. Teil.
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