Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

193 Andere Benefizien waren: a. Jenes zur h. Dreifaltigkeit in der Kapelle beim Friedhof oder die Traindtische Stiftung. Friedrich Traindt, Stadtrichter 1469, stiftete schon drei Bauerngüter; dessen Sohn Sigmund, Ratsherr, erbaute die Kapelle 1479, und vermehrte die Stiftung, er starb 1492. Der Benefiziat hatte sein Haus in der Pfarrgasse, jetzt Nr. 74. b. Der Apollonia Prandstetter, Witwe des Georg Prandstetter, ihrer Söhne und Töchter Stiftung zum Altäre der h. Maria in der Pfarrkirche im Jahre 1511; das Benefiziatenhaus war auf dem Berge, jetzt Nr. 83. c. Das Benefizium gestiftet von Hanns Kriechbaum; er errichtete den Kreuzaltar in der Pfarrkirche, welcher mitten in derselben stand; auch das sogenannte Pfarrhöfl an der Garstnerstraße Nr. 15 ist eine Schenkung von ihm. Er starb 1496, der Stiftbrief ist von 1505 ausgestellt. Das Benefiziatenhaus war auf dem Berge, jetzt Nr. 90. Diese drei Benefizien hatte wenigstens später der Magistrat zu vergeben, der sie bisweilen dem Stadtpfarrer zum Genüsse übergab, er musste aber im Besitze derselben von dem Bischöfe zu Passau bestätigt werden, der es jedoch nicht gerne tat, weil sie eigentlich für Weltpriester gestiftet waren. Nebst diesen bestand auch noch das Benefizium, welches Andreas Grünthaler, Stadtrichter, 1464 stiftete; er erbaute in seinem Hause (jetzt Stadtkaserne) die sogenannte Nikolaus- Kapelle, der Benefiziat hatte ein eigenes Haus auf dem Berge, jetzt Nr. 100. Ferner die Nikolaus-Bruderschaft oder Flößerzeche hatte ein Benefizium gestiftet, welches aber später zum Spital geschlagen wurde; das Benefiziatenhaus war Nr. 89 auf dem Berge. Das Benefizium zur h. Dreifaltigkeit hatte die Schneiderzunft gestiftet; der Altar stand in der Pfarrkirche, und wurde von derselben 1496 errichtet; das Haus des Benefiziaten war, und ist (da es jetzt noch besteht) auf dem Berge Nr. 85. Auch die Messerer-Zunft hielt durch einige Zeit einen eigenen Kaplan. Als 1522 die große Feuersbrunst die Kirche und Altäre zerstörte, kam der Prandstetterische und Dreifaltigkeitsaltar der Schneiderzunft hinweg, so wie schon viel früher 1443 bei

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