179 werde für denselben, der 10. aber für den Pöbel in einigen Stücken günstiger sein. 106) DieWahl ging endlich vor sich, aber Stadtrichter wardHanns Scheubl, einer der Anführer der Widerspenstigen, und zwar gegen das alte Herkommen und Recht, indem er im Burgfrieden nichts Anliegendes besaß; zum Bürgermeister wurde Pankraz Dorninger erwählt. 1509 starb ein sehr reicher Bürger von Steyr, Dietrich Reischko, und hinterließ nur eine Tochter, Magdalena; als dieses am k. Hofe bekannt wurde, schrieb der Kaiser an seinen Obersthauptmann von Polheim er sei diesem Mädchen (das erst sieben Jahre alt war) in Gnaden gewogen, und wolle sie als Landesfürst und oberster Vormund ehrlich verheiraten. Er habe zu ihrem Bräutigam ausgewählt seinen lieben Truchsess von Stätz, der sie zu großen Ehren bringen würde. Dieses soll er den Verwandten desMädchens erklären, derenWiderstreben ganz unnütz wäre. Diese hielten jedoch eine Versammlung, und wollten Gegenvorstellungen machen, allein bei 2.000 fl. Strafe mussten sie dasselbe ausliefern, welches Polheim indessen zu Wartenburg aufbewahrte. Am 6. April 1510 befahl der Kaiser aus Augsburg, das Mädchen mit dem Truchsess zu vermählen, und ihm die reiche Erbschaft zu übergeben; dieses geschah auch, aber die Ehe durfte vor dem 15. oder 16. Jahre der Braut nicht vollzogen werden. Der Truchsess starb aber noch vor dieser Zeit, und sie ehelichte dann Herrn Wolf von Dietrichstein, wodurch 20.000 fl. aus der Stadt hinweg an den Adel kamen. Die Ratswahl blieb bei der noch immer herrschenden Uneinigkeit für das Jahr 1510 eingestellt, und der Magistrat war der nämliche. Damals war große Wohlfeilheit in Steyr, der Metzen Roggen kostete 12 bis 14 Kreuzer, der Hafer 5 bis 7 Kreuzer. 1510 ereignete sich ein mehr lächerlicher als ernster Vorfall Sebastian Mureisen, ein lediger Messerer-Gesell hatte einen Injurienhandel gehabt, und nach seiner Meinung zu wenig Genugtuung erlangt; daher kündigte er der Stadt und Bürgerschaft 106) Dieser Grünbeck ist auch der Verfasser des Horoskops von Steyr; siehe Beilage I.
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