167 zeit über Hargelsberg dorthin bringen, wenn ihnen der Kaiser Hilfe entgegen schicken würde; auch baten sie um Truppen für ihre Stadt, da von diesen nur wenige da wären, und um einen Kommandanten, weil der Krabath abwesend sei; allein der Kaiser achtete ihre Bitten nicht. Sie wendeten sich nun durch jenen anMaximilian inWien, und im September wurde endlich das Aufgebot zusammen berufen, unter Anführung des Landeshauptmannes Gotthard von Starhemberg. Die Stadt Steyr stellte dazu 10 Mann zu Pferde, 100 zu Fuß, Munition, viele Kanonen, Kugeln und Steine, mehrere Zentner Pulver, Pfeile, Zimmerleute u. s. f. Das Scheckenamt stellte 3 Mann, und die Herrschaft Steyr 100 Mann zu Fuß. Die Tettauerschanze wurde durch fünf Wochen belagert, und endlich zur Übergabe gezwungen am 10. Oktober 1490. Die Ungarn zogen ab, die Schanzen, Türme und Brücken wurden niedergerissen und zerstört, und so wurde endlich Steyr von seinen gefürchteten, räuberischen Nachbarn befreit. Bald darauf begehrte K. Maximilian von den Steyrern ein Anlehen von 100 Goldgulden zur Abzahlung der Untertanen, die zur Eroberung der Schanze verwendet worden waren. K. Friedrich verkaufte die Mühle zwischen den Brücken der Stadt mit allem, was diese sonst dem Schlosse zahlen und leisten musste, gegen jährliche Bezahlung von 50 Pfund Pfennig. Er erlaubte auch, dieselbe, wenn es nötig werden würde, zu befestigen. In diesem Jahre hörte der Erzbischof von Gran, der nun als solcher in Salzburg war, auf, Pfandinhaber von Steyr zu sein; sein Pfleger, Andreas Krabath, zog ab, und Kaspar Freiherr von Rogendorf trat als Burggraf die Verwaltung der Herrschaft Steyr an. 1491 waren noch einige Kämpfe gegen böhmische und ungarische Streifparteien; am 15. Juli wurde sogar die Landwehre aufgeboten, nach Linz zu erscheinen; die Stadt Steyr musste 32 Mann zu Fuß stellen. Aber am 7. November kam endlich ein für K. Friedrich sehr ehrenvoller Friede mit Wladislaus, dem Könige von Ungarn und Böhmen, zustande. 1493 musste Steyr dem K. Maximilian 300 fl. Anlehen zu seinem Zuge gegen die Türken vorstrecken, und eben so viele an K. Friedrich nach Linz schicken, wo er seine Hofhaltung hatte, in der öfters so
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