147 sie nun die Sache wieder rückgängig machen, um diesem die Krone zu erhalten. Aber Wladislaus kam mit einem Heere an, bekam viele Anhänger, und setzte sich in Ungarn fest; auch der junge Ladislaus wurde auf dem Schoße seiner Mutter zu Stuhlweißenburg gekrönt, die wechselseitigen Anhänger bekämpften einander. Auch in Böhmen gab es mehrere Parteien, es wurde jedoch eine Regentschaft eingesetzt, die im Namen des Ladislaus das Land regieren sollte. An der Spitze derselben stand der berühmte Georg von Podiebrad, der fast unumschränkt in Böhmen herrschte. Elisabeth, welche zur Befriedigung ihrer Anhänger immer Geld nötig hatte, da aus Ungarn und Böhmen fast keines einging, wendete sich an Friedrich, welcher römischer König geworden war, versetzte ihm die ungarische Krone, und verschrieb demselben gegen eine Summe Geldes nebst ändern Herrschaften auch die Stadt und das Schloss Steyr. Die Bürger wollten aber nicht einwilligen, und erklärten, Ladislaus sei nun ihr rechtmäßiger Herr, sie könnten also keinem ändern Treue angeloben. Ungeachtet dieser Streitigkeit bestätigte doch K. Friedrich in diesem Jahre die Privilegien der Stadt im Namen des Ladislaus. Am 24. Dezember 1442 starb Elisabeth in Ungarn an beigebrachtem Gifte, und die Uneinigkeit zwischen den streitenden Parteiendauertefort,bisendlichwegendenTürkeneinWaffenstillstand abgeschlossen wurde. Da schon seit längerer Zeit die Zahl der Bürger in Steyr sich sehr vergrößert hatte, und die alte Pfarrkirche zu klein geworden war, beschloss der Rat und die Bürgerschaft an der Stelle der alten eine neue, große Kirche aufzubauen, zu Ehren der vorigen Patronen, des h. Aegydius und Kolomannus. Der Baumeister, welcher den Anfang dazu machte, hieß Hanns Puxbaum, der Bau wurde aber viele Jahre hindurch fortgesetzt. Am 10. November 1444 geschah die Schlacht bei Varna gegen die Türken, die Ungarn wurden gänzlich geschlagen und Wladislaus getötet. Aber erst 1446 söhnten sich die Parteien aus, Ladislaus wurde als König von Ungarn anerkannt, und der tapfere Hunnyad zum Reichsverweser ernannt. 1448 befahl K. Friedrich den Steyrern, von den Ämtern, Gerichten, Ungeld, und anderen Einnahmen ihm Rech-
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