140 In diesem Jahre, am 28. September, wurde auch der Heiratsvertrag zwischen H. Albrecht und K. Sigmunds Tochter, Elisabeth, abgeschlossen, die Trauung selbst aber erst 1422 am 19. April vollzogen. Zwischen beiden Fürsten kamauch ein festes Bündnis gegen die Hussiten zustande, welche in den meisten Gefechten Sieger geblieben waren, obwohl ihr Feldherr Zizka auch sein zweites Auge bei der Belagerung des Schlosses Raby (nun dem Fürsten von Lamberg gehörig) verloren hatte. Gegen diese schrecklichen Feinde, die ihre Verwüstungen selbst nach Österreich heraus bis zur Donau erstreckten, hatte H. Albrecht Geld und Mannschaft nötig. Es wurde eine Steuer auf die Weingärten ausgeschrieben, von den Städten und Klöstern ein Darlehen von 60.000 Dukaten verlangt. An die Stadt Steyr erließ H. Albrecht aus Wien vom 7. Jänner 1422 ein Schreiben, worin er von derselben ein Anlehen von 1500 fl. begehrte, welches am 2. Februar sollte ausbezahlt werden, und versprach baldige Zurückbezahlung. UmdemFeinde kräftig zu begegnen, waren alle waffenfähigen Mannspersonen von 16 bis 70 Jahren aufgezeichnet, und aus denselben eine Landwehre errichtet worden, die nun zum ersten Male in der Geschichte Österreichs erscheint, aber erst 1426 vollständig geordnet wurde; sie konnte aber allein auch nur wenig ausrichten. 95) Im September 1422 erlaubte H. Albrecht den Bürgern von Steyr, während des Jahrmarktes auf dem Stadtplatz Hütten von Holz zu errichten, in denen die Kaufleute ihre Waren feilbieten könnten; nach der Marktzeit sollen dieselben aber wieder weggenommen werden. Im folgenden Monate erteilte er denselben die Bewilligung, in der Stadt, wo es sie gut dünkt, ein Rathaus zu erbauen, in demselben Fleisch- und Brotbänke zu errichten, und die Abgaben von denselben zum Besten der Stadt zu verwenden. Dieses geschah auch; man kaufte ein Haus in der Mitte des Platzes, welches noch 1413 einem Bürger, welcher Heinrich Randolph hieß, gehörte, und erbaute dasselbe fast neu nach einem schöneren Stile. Im Jahre 1424 entspann sich ein Zwist, der über vier Jahre dauerte, zwischen H. Albrecht und dem Papste Martin, 95) Kurz, Geschichte der Landwehre. I. Bd.
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