137 Enns. Gegen diesen einstigen Anhänger des H. Ernst entbrannte vorzüglich dessen Zorn; seine Truppen eroberten mehrere Schlösser Rein- precht’s in der Steiermark, und plünderten dessen Besitzungen aus; aber auch er fügte dem H. Ernst bedeutenden Schaden zu. Da dieser befürchtete, Reinprecht möchte auch gegen Steyr ziehen, so befahl er den Bürgern, genau Wache zu halten, und sei-nem Burggrafen, Georg Scheck vomWalde, zu gehorchen; allein Reinprecht unternahm nichts gegen die Stadt. 1411, am 30. Oktober, entschied endlich Sigismund, auch römischer König, als Schiedsrichter, Albrecht sei keiner Vormundschaft unterworfen; H. Ernst müsse ihm Österreich ganz abtreten, ausgenommen die ihm verpfändete Stadt Steyr mit der Herrschaft, die er bis zur Ablösung behalten könnte 92). H. Albrecht wollte nun auch Steyr auslösen und an sich bringen; allein H. Ernst widerstand, und die Bürger blieben ihm treu. Da die Feindseligkeiten zwischen ihm und Reinprecht noch fortdauerten, so warnte er sie, vor demselben auf ihrer Hut zu sein. Ihre Lage war aber nicht angenehm; sie hatten auch Gesandte an ihn geschickt, um über dieselbe zu berichten, und ihn der Treue der Bürger zu versichern. Er schrieb daher an dieselben 1413, dankte ihnen, befahl fleißig Wache zu halten, versprach seine Hilfe, und nach Eroberung der Burg Gonowitz sie zu besuchen. Endlich wurde auf Vermittlung K. Sigismund’s ein Waffenstillstand zwischen H. Ernst und Reinprecht von Wallsee abgeschlossen, der immer verlängert wurde, und die Gefahr für Steyr hörte auf. H. Albrecht hatte indessen schon öfters Stadt und Herrschaft Steyr gegen Ablösung von H. Ernst zurück gefordert, aber immer umsonst.NungrifferdieSacheernstlichan,undschriebausAmstetten am7. Juni andieBürger, siemöchten sich ihmals ihremrechtmäßigen Herrn unterwerfen, und die Stadt übergeben; er wolle immer ihr gnädiger Landesfürst sein. Am dritten Tage kamen auch seine Abgeordneten nach Steyr, wiesen ihre Vollmacht vor, und forderten dieselben zur Huldigung auf; bald darauf kam der Herzog selbst dort 92) Kurz, Österreich unter H. Albrecht II. S. 170
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