119 in vieler Hinsicht nur die Vorläufer der späteren Protestanten waren. Im Jahre 1398 im August trat H. Albrecht IV. die Reise nach Jerusalem über Venedig an; er machte dieselbe unerkannt und glücklich, wurde bei seiner Rückkehr feierlich in Wien empfangen, von Dichtern besungen und gepriesen, und erhielt den Namen „Weltwunder“. 1404 war ein großes Unglücksjahr für ganz Österreich, immerwährende Regengüsse im Sommer ruinierten die Ernte, die tiefer gelegenen Gegenden wurden überschwemmt, mit Schlamm und Steinen bedeckt; eine ungeheure Teuerung trat ein, viele starben in Verzweiflung aus Hunger, und noch mehrere tötete die bald darauf wütende Seuche. 70) In eben diesem Jahre starb auch H. Albrecht IV. am 14. September erst 27 Jahre alt, an den Folgen der Vergiftung, die er bei der Belagerung von Znaim in Mähren erlitt, welches der Hauptsitz der mächtigen Räuber Sokol und Dürnteufel war. Sechstes Kapitel Innere Verfassung und Zustand der Stadt, Emporblühen der Gewerbe und des Handels. Wenig reichhaltig ist noch die Geschichte der Stadt und Burg Steyr in diesem Zeiträume, nur einige bedeutende Ereignisse, aber destomehr Privilegien liefert sie uns. Manche ältere und gleichzeitige Urkunden sind leider verloren gegangen, die uns wohl Aufschluss geben könnten über viele Fragen, die wir gerne beantwortet wissen möchten. Doch selbst aus dem wenigen, verbunden mit sicheren Quellen, die anderswo strömen, ergibt sich ein nicht ganz leeres Bild der damaligen Beschaffenheit der Stadt Steyr, ihres Wachstums, der inneren Verwaltung und Verfassung, der Gewerbe und des Handels, die wir nun in kurzen Umrissen zu schildern versuchen. Dass Steyr, Schloss und Stadt, wenigstens mit dem größten Teile der Herrschaft, schon zu Ottokars (des Königs von Böhmen) Zeit zum Lande Österreichkam, ist obengesagtworden, undsobliebes auch.Manches zur Herrschaft Steyr gehörige mochte wohl noch zur Steiermark 70) ) Kurz, Österreich unter K. Albrecht II., I. Bd. S. 2 bis 4
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