Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

105 er den ältesten, Rudolph; da aber dieser erst 14 Jahre alt war, so leitete er selbst noch das meiste. 1299 wurde bei Steyr von Bauern ein großer Schatz von alten, römischen Münzen, unter denen viele goldene mit dem Gepräge der Faustina, Gemahlin K. Marc-Aurels, waren, gefunden. Die herumwohnenden Großen nahmen sie aber denselben größtenteils weg, und teilten sie unter sich. K. Albrecht befahl zwar die Auslieferung dieser Münzen an ihn, den Landesfürsten, allein er bekam nur wenige. 55) — 1302, der 27. Februar, war ein Unglückstag für die Stadt, indem bei einem Hafner im Ennsdorf Feuer auskam, welches durch den Wind auch in die Stadt und das Schloss getrieben wurde, wodurch viele Häuser zu Grunde gingen. Um diese Zeit, wenigstens von 1304 an, war die Herrschaft und Burg Steyr im Besitze der K. Elisabeth, der Gemahlin des K. Albrechts I., einer geborenen Gräfin von Tirol und Görz; ihr Pfleger daselbst war Peter der Panhalm, aus einer alten, schon zur Zeit der Ottokare bekannten, adeligen Familie, welcher zugleich 1305, 1306, 1318 Stadtrichter war. Elisabeth hielt sich öfter in ihrer Burg zu Steyr auf, und stiftete und begabte reichlich 1305 das Spital und die Kirche daneben, stattete dasselbe mit Äckern, Gütern und Gülten aus. In eben diesem Jahre, am St. Gertrudtage in der Fasten, wurde in einer förmlich ausgestellten Urkunde von der Gemeinde der Ritter, dem Richter und den Bürgern, dem Abte Ulrich zu Garsten und seinen Nachfolgern, wie auch dem Konvente alldort, die Pfarre Steyr, wie von Alters Herkommen sei, feierlich übergeben. Sie erklärten darin, dass sie denselben für ihren obersten Pfarrer über die Stadt Steyr, die Kapelle in der Burg und das Spital erkennen und achten wollen, von ihm und denen, die er dazu ernennt, die geistlichen Verrichtungen anzunehmen willens seien. 1306 vermachte Otto der Milchdophe, Bürger von Steyr, einen Weingarten zum Spital, der Stiftung Elisabeths. 55) Prevenhuber. S. 39. Chronik von Klosterneuburg, bei Rauch. I. Bd. S. 118.

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