Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer

Zeitschrift des »MGLV» NLM8GLTEG E^LGLL»V»^ Rro. 13. Linz, Mittwoch den 10. Mai 18Ä3. Betrachtungen über einige Folgen des Ma ­ schinenwesens. Von A. Ritter v. Spann. Der Engländer John Paget kam auf seiner Reise durch Ungatn, Siebenbürgen und die angränzenden Do ­ nauländer nach St. György bei Thorozko in Siebenbür ­ gen. Die Gräfin T...., welcher das Dorf unterthänig ist, trug ihm an, die Hütten einiger Bauern daselbst zu besuchen , da St. György als eines der reichsten Dörfer Siebenbürgens bekannt ist, und ihr daran lag, dem Rei ­ senden eine gute Meinung von ihrem Vaterlands beizu- bringen. Paget nahm das Anerbieten mit Freuden an , und erzählt nun (2. Band S. 269 — 70) Folgendes: »Die Hütten waren einen Stock hoch, und nach demselben allgemeinen Plane erbaut, wie alle anderen, die wir gesehen harten , oft fanden wir sie jedoch größer, und die Gehöfte schienen reichlicher ausgestattet. Das eine der Häuser, in welches wir geführt wurden, härte in jedem Lande als Muster der Reinlichkeit und Ordnung dienen können. In den besten Zimmern hing eine große Menge feinen Bettlinnens , an den Rändern in mannig ­ fachen Farben schön gestickt. Unsere schöne Führerin er ­ klärte uns: dieß sey die Arbeit der unverheuratheten Mär ­ chen, und zu ihrem Brautschatze bestimmt, daher sie auch mit allem Eifer daran arbeiten, indem sie nicht eher Män ­ ner bekommen , als bis sie durch dergleichen Arbeiten spre ­ chende Beweise von ihrem Fleiße und ihrer Geschicklichkeit gegeben haben. « Die Tochter vom Hause ließ sich leicht bereden, ih ­ ren Sonntags-Anzug anzulegen, welcher so reich , als möglich, mit Stickerei und Bändern verziert war. Die Mädchen von St. György sollen die schönsten Anzüge in allen Dörfern des Distriktes haben. » Wie Schade « — fügt der Verfasser hier bei — »daß alle diese schönen Trachten , und der ehrenwerthe Stolz den sie erzeugen — verschwinden müssen, sobald die billige» Waaren von Manschester, oder irgend einer anderen Baumwollenstadt in diese Thäler gelangen , und die Handarbeiten aus dem Felde schlagen! Wenn die Einführung der durch Ma ­ schinen chervorgebrachten Luxusgegenstände nicht von wah ­ rer Bildung , gegründet auf verbesserte Institutionen und auf ein aufgeklärteres Erziehungssystem begleitet ist, so kann sie statt zum Segen , dem Volke zum Fluche wer ­ den. Es ist schwierig für die ungebildete Bauersfrau eine Beschäftigung zu finden, die ihren Geistes- und Körperkräften angemessener ist, oder besser mit ihren Pflich ­ ten als Mutter und Hausfrau übereinstimmt, als das einfache Spinnen und Weben ; wird ihr dieses genommen, und sind ihr die Mittel zu höheren und schwierigeren Ge ­ genständen nicht gewährt, so bleibt ihr nichts übrig als Müßiggang und die groben, erniedrigenden Arbeiten des Feldes. « Es gereicht John Paget zur Ehre, daß er neben dem Interesse seiner Heimat auch die moralischen Wirkun ­ gen der englischen Manufakturen auf die Bewohner des Continents zu fühlen im Stande ist. Diese einzige Stelle reicht hin, ihm unsere Neigung und Achtung zu gewin ­ nen. Wenn er nur auch auf ein praktisches Beispiel Hin ­ weisen könnte, wo der Fluch des Maschinenwesens durch wahre Bildung gegründet auf verbesserte Institutionen und ein aufgeklärteres Erziehungssystem thatsächlich ver ­ mieden wurde! Leider kann er uns hierin sein Vaterland nicht als Muster aufstellen. Aber hieran lassen sich ernste Betrachtungen anknüpfen. Es liegt in der Natur der Menschheit, in der ein ­ fachsten Berechnung, zu der ihr der gesunde Verstand die Anleitung gibt, daß sie nicht unnütze Mittel, Kräfte und Zeit aufwenden will, um Zwecke zu erreichen, die sie auf leichtere , schnellere und wohlfeilere Weise errei ­ chen kann. Was hak der Mensch kostbareres als Zeit ?

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