Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer
46 der Bau thätig fortgesetzt,, allein er endigte denselben nicht, sondern starb am 12. Oktober 168Z. Sein Nach folger als Abt, der berühmte AnselmI., vollendete bey Bau im Jahre i685, und die Kirche wurde den 5. Ok tober , am Feste des h. PlaciduS feierlich eröffnet ; doch das Innere derselben, die Altäre mit den Gemälden, wa ren damals noch nicht zu Ende gebracht. Nun ließ aber der Abt die Gebeine Ottokar's und Elisen's in einen neuen Sarg einschließen, welcher von Kupfer und in zwei Theile abgetheilt war; oben wurden Ottokar's und unten Eli sen's Ueberreste , ferner auch alle in dem früheren Grab male aufgefundenen Sachen und Tafeln gelegt ; in der Mitte des Sarges wurde eine Platte von Zinn befestiget, mit der Aufschrift : Ossalunllawris «tknnllstrlcis, HUSS Dlioliael ^.bbss Oarslensis 1Z47 in veteri ecolesia renovato tuinulo konoravit, «allem liisoe loonlis in- olnsa du« transtnlit ^.nselrnn» ejnsäein loci ^.bbas »686. Auf dem Doppelsarge selbst ist oberhalb die In schrift : Ossa Ottooari Narcllionis Lt^ria« knnüatoris DIonsslerii Oarslsnsis ; unterhalb: Ossa Llisske- ilia« limllatrivis sororis 8. I.ooxollli Llsrollionis ^11- srriae. Dieser Sarg wurde mit den Ueberresten der Stif ter am 20. März 1686, als dem Vorabende des Bene- diktus - Festes feierlich in die neue Kirche zu dem Bene- diktus-Altare hingelragen, und dort ausgestellt. Der Abt ließ aber denselben mit einem gemauerten Behältnisse um geben (so daß er nicht sichtbar ist), und die alte Statue Ottokar's aus Stein darauf legen. Er hat an einer Seite das Schwert in der Scheide, auf der andern hält er eine Kirche , das Zeichen der Stiftung von Garsten. Vor dem Grabmale wurde ein Geländer aus Marmor errichtet, und an der Wand neben demselben eine Tafel mit einer Inschrift angebracht, welche andeutet, daß hier Ottokar, der Stifter von Garsten, ruhe, der um das Jahr iioa gestorben ist; diese Zahl gibt übrigens das Todesjahr nur beiläufig an, indem er am 28. November 1122 dieses Zeitliche verließ. — Das Grabmal steht noch heutigen Tages in der schönen Kirche von Garsten an jenem Platze. H. Grabmal des h. Berthold, ersten Abtes zu Garsten. Gegenüber dem Grabmale Ottokar's VI. ist jenes des h. Berthold, welcher im Jahre 1110 oder 1111 von diesem Markgrafen als erster Abt des daselbst errich teten Benediktiner-Klosters eingesetzt wurde. Nachdem er demselben lange rühmlich vorgestanden war, starb er im Rufe der Heiligkeit am 27. Juli 1142. Er wurde iy der Stiftskirche begraben , und über seinem Sarge mitten in derselben ein Grabmal errichtet, worauf wenigstens später feine Statue, aus Stein gehauen, lag, und in der Mitte befand sich folgende Inschrift: ksstor xraoäigns , xster 0 Lertlwläo benign« , Kit« cnonrristi: inultnin äornino plscuisli, promissoruin äedes wemor esse tnornin, krotegs vivemes , salvs yno^ne lnois «Zentes. * ) *) I» suxxlsmonto NrnrctÜLno kol. log. Hoheneck's genealogi» sches Werk I. S. izr. Bald nach seinem Tode wurde ihm zu Ehren auch ein Altar unweit dieses Grabmahles errichtet, welches nach 1620 dorthin versetzt wurde. Als im Jahre 1677 der Abt Roman die alte Stifts kirche niederbrechen ließ , wurden die Gebeine des h. Ber thold im Sarge mit vieler Mühe aus der alten Gruft hervorgebracht, und feierlich in die Pfarrkirche, welche außerhalb der Mauern des Klosters lag , übertragen , und dort indessen aufbewahrt. Als nun die neue Kirche unter dem Abte Anselm größtentheils vollendet war, ließ er am 30. Mai 1686 den Altar des h. Berthold in derselben errichten, den Sarg desselben eröffnen , seine Gebeine trocknen und rei nigen , und dann einen neuen Sarg von Eichenholz ma chen, wohin die Gebeine nun gebracht wurden. Dieser aber wurde in einen größeren Sarg aus Kupfer gelegt, auf dem folgende Inschrift auf einer Platte von Zinn sich befindet: 8acra Illpssna L- Lertlrollli ^lilistis, Huae Romsnns .^Ldas LlvdXXVII II vetori eoolosis ernit et ^nselinus Ljns 8n«oessor Iiuo rranstnlil LlvLI-XXXVI« (Fortsetzung folgt.) Ueber die Celtenstadt am Platze des alten Juvaviums. (S -- l u ß.) Zwar berichtet Cäsar von den Galliern, daß diese ihre Leichen verbrannten, und daß nicht nur ihre Haus thiere, sondern selbst auch die vom Herrn geliebten Scla ven mit verbrannt wurden (äs bello Oall. 1. IV- 0. iy). Etwas Aehnliches berichtet Tacituö von den Teutschen (äs inor. Oerin. c. 27), bei welchen indefien diese Uebung auch nicht allgemein war. Bei unseren südöstli chen , im Norikum hausenden Celten dürfte dieselbe wohl schwerlich Statt gefunden haben. Wollte man es den noch annehmen , so könnten vielleicht am Ersten die im Birglstein öfters auch ausgegrabenen Knochen von Pfer
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