Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer

Z8 in der Beurtheilung des Alters der Handschriften, welche ihm später zu starten kam. DaS treffliche Kabinet anti ­ ker Münzen, welches der Propst Johann Georg Wies- viayr im Jahre 1747 von dem berühmten Venetianer Apvstolo Zeno erkauft hatte, erwartete noch einen tüchti ­ gen Ordner und Beschreibet. Dasselbe wurde unserm Kurz anvertraut, doch fand man zweckmäßig, ihn noch auf eine längere Dauer nach Wien zu senden, damit er sich unter Neumann's Anleitung noch tiefer in die numis ­ matischen Wissenschaften einarbeite. Zugleich studierte er bei Albrechtsberger Generalbaß und Kontrapunkt, worin er solche Fortschritte machte, daß er nicht nur ein vortrefflicher Organist wurde, son ­ dern auch im Stande war, mehrere Messen und derglei ­ chen zu componiren, welche noch gegenwärtig geachtet werden. An seinem Geburtstage 179Z legte der Selige seine feierlichen Gelübde ab in die Hände seines einstigen Novi ­ zen-Meisters, des Propstes Michael Ziegler, wurde dann zum Priester geweiht , und feierte seine erste heilige Messe am 26. Juli. Mit dem Anfänge des folgenden Jahres wurde er als Cooperator bei der Stiftspfarre an ­ gestellt, und löio zum Pfarrer ernannt , was er auch bis zu seinem Tode blieb. Nach dem Tode des als Ton ­ setzer nicht unbekannten Franz Aumann, erhielt Kurz 1797 auch dessen Stelle, und endlich 1799 die Sorge über das Archiv. Dieses entschied über seine künftige Richtung. Bisher einzig nur mit dem Studium der Nu ­ mismatik und mit Ordnung und Beschreibung des Kabi- netö beschäftigt, fühlte er sich in der neuen Disciplin bald heimisch und angezogen, studierte eifrigst Diploma- tik und vaterländische Geschichte, und lernte diese durch die Bekanntschaft mit dem Archiv im Einzelnen und Ein ­ zelnsten kennen. Unter diesen Umstanden konnte ihm die Wahrneh ­ mung nicht entgehen , daß für die Geschichte vor allem andern eine festere, solidere Grundlegung nöthig sey, wenn sie anders ihrer hohen Bestimmung sich würdig ma ­ chen soll. Eine mißverstandene Nacheiferung der alten Historiker hatte eben in den letzten Decentsten des 18. Jahr ­ hunderts großes Unheil angerichtet. Man schrieb prag ­ matische Geschichten in Menge, wobei jeder Schriftsteller fand , was er wollte und wünschte. Um kritische Prü ­ fung des vorhandenen Materials, um zu Tage-Förde ­ rung echter, sicherer Quellen bekümmerte sich der kleinste Theil der sogenannten Geschichtschreiber. Führte nun Amt oder Zufall einen jungen, kräftigen Geist zu den ersten und unmittelbarsten Quellen zurück, da mußte sein Erstaunen groß seyn, wenn er bemerkte, wie sich die er ­ zählte Geschichte zur wahren thatsächlichen verhalte. Auch Kurz faßte den Entschluß , seine Zeit der Auffindung und Bekanntmachung urkundlicher Quellen und der kritischen Darstellung der vaterländischen Geschichte aus denselben zu widmen. Zuerst wendete er sein Augenmerk auf die Archive der Klöster , in welchen sich bis auf die neuesten Zeiten herab viele ehrwürdige Reste des Alterthums ge ­ rettet hatten. Er war noch Augenzeuge der fanatischen Wuth oder der beschränktesten Sorglosigkeit gewesen, mit welcher man derlei Schätze zerstörte oder verwahrloste. Darum schien es ihm dringende Pflicht, zu retten so viel möglich. Ueberall fand er freundliches Entgegenkommen, insbesondere erinnerte er sich stets mit rührender Dank ­ barkeit der Unterstützung, welche ihm die Staatsverwal ­ tung namentlich durch die verstorbenen obersten Kanzler Grafen von Saurau und Ugarte angedeihen ließ. In rüstiger Eile durchsuchte Kurz die Archive zu Baumgar- tenberg und Waldhausen, in Garsten und Gleink, in Lambach und Wilhering, und sammelte so nach und nach einen reichen Urkundenschatz. Zuerst erschienen aus seiner Feder 4 Bände unter dem Titel: »Beiträge zurGeschichts des Landes Oesterreich ob der Enns. « Linz isos — 9. Wenn man Gelegenheit findet, im ersten und zweiten Bande, welche die Geschichte der Bauern-Rebellionen in den Jahren 1626, 1622 und 1626 behandeln, den großen Fleiß , mit welchem unendlich viele kleine Notizen zu einem Ganzen verarbeitet werden, zu bewundern, so findet man im dritten Bande: » Merkwürdigere Schicksale der Stadt Lorch , der Gränzfestung Ennsburg:c. « An ­ laß seiner umsichtigen Kritik, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, mit welcher er alten Vorurtheilen entgegen trat. Jeder Band.hat einen Anhang von Urkunden, wel ­ chen er, wo es nöthig schien, werthvolle Erläuterungen beifügte. In schneller Folge erschienen nun: »Geschichte der Landwehre in Oesterreich ob der Enns in zwei Bän ­ den ; Oesterreich unter K. Friedrich IV. ,« ebenfalls zwei Bände. Kurz faßte den Plan, die Geschichte Oester- reich's vom Regierungs - Antritte des K. Ottokar bis zum Tode Friedrich'ö IV- zu schreiben. Hiezu ermunterte ihn vorzüglich der damalige Hofrath und Director des k. k. Haus- und Staats - Archives , Freiherr von Hormayr, und die äußerst liberale Bewilligung des Fürsten von Metternich zur Benützung der daselbst hinterlegten Schä ­ tze. * ) Im Sommer 1811 benützte Kurz die erhaltene Bewilligung, indem er durch mehrere Monate im k. k. Archive arbeitete, worauf Oesterreich unter Ottokar und Albrecht I. igtö in zwei Bänden; unter Friedrich dem Schönen 1S18; unter Herzog Albrecht dem Lahmen 1819; *) Oesterreich unter Herzog Rudolxh IV. Die Dedikation und Al ­ brecht IV, in der Vorrede,

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2