Über die größeren Grabmäler zu Garsten bei Steyer

52 nach Garstens, sah daselbst die Grabstätten seiner Vor ­ fahren, und schenkte dem Kloster eine Besitzung am Kürnberge in der Nähe von Linz. *) ir64 befand er sich wieder zu Garsten, wählte auch für sich die Grabstätte da , wo seine Ahnherren lagen, und schenkte deßwegen neuerdings einige Güter am Kürn ­ berge dem Kloster. ** ) **) Original : -otum In Earüen 1-64, uutsr dem Abte Friedrich. "*) Man vergleiche hierüber: Die Schalaburg von I. Keibllngek in Hormayr'ö Taschenbuch igrg S. »8« u. s, f. Vorzüglich aber wurden viele von der Familie der benachbarten Losen st eine zu Garsten, in der Familien ­ gruft der Laurentius - Kapelle begraben , welche dann so ­ gar die Losensteiner - Kapelle genannt wurde , wel ­ ches auch jetzt noch der Fall ist. Berthold von Losenstein, im Jahre 1339 Burggraf zu Rabenstein an der Bielach , südwestlich von Wilhelms ­ burg, 1346 Vogt von Lilienfeld, erbte gemeinschaftlich mit seinem Vetter Dietmar im Jahre 1347 von Otto von Volkenstorf das Schloß und die Herrschaft Gschwendt im Traunkreise bei dem Markte Neuhofen , wo sich später eine eigene Linie, jene von Losen st ein-Gschwendt fortbildete. *** ) Ein jüngerer Bernhard von Losenstein, Sohn des tollen Hartneid, erhielt durch seine Gemalin, Anna von Zelking, die Herrschaft Schalaburg, eine Stunde südöstlich von Melk, durch ein Testament ihres Bruders Stephan vom Jahre 142s ; **** ) da kam nun auch der Löwe von Schal« von den Zelkingern in das Wappen der Losensteine ; ihr ursprüngliches war der Panther. Bernhard's Sohn , Hartneid Hl. , erhielt vom K. La- dislaus Posthumus, Erzherzog von Oesterreich, im Jahre 1456 die Herrschaft Leiten, zwischen Steyer und St. Flo ­ rian, zu Lehen, welche dann den Namen Losen st ein ­ leiten bekam. Durch seine Brüder Florian und Ru- dolph theilte sich nun der Stamm in zwei Linien , in die von Gschwendt, wozu die alte Burg Losenstein ge ­ hörte, und jene von Losen st ei »leiten. Wilhelm, Florian's Sohn, besaß auch die Schalaburg, und erbte von seiner Mutter die Herrschaft Gebenhofen in Baiern ; sein Sohn war der tapfere Sebastian von Losenstein, der im Jahre isri bei Gelegenheit deö Beilagers des Erzherzoges Ferdinand I. mit Anna von Hungarn zu Linz im öffentlichen Kampfe einen stolzen Spanier über- wand, der alle Ritter zum Kampfe herausgefordert hatte. Auch Sebastian, dem seine Gemalin, Lunetta von Volken- storf, keine Kinder geboren hatte , fand seine Ruhestätte zu Garsten. Wir sind nun auch bey dem Zeitpunkte angelangt, wo beiläufig jene Losensteine lebten und wirkten, deren große Denkmäler aus Marmor noch heutigen Tages in der Kapelle zu sehen sind, die von ihnen den Namen führt, und deren Beschreibung mit kurzen geschichtlichen Notizen wir nun liefern wollen. Es sind drei: Das Grabmal des Achaz, f- 1527, des Dietmar, 1577, und des Georg Achaz von Losenstein, 1597. Die zwei ersten sind links an der Wand der Ka ­ pelle ganz neben einander, in dem nämlichen Style ge ­ arbeitet, aus weißem Marmor, beiläufig zwei Klafter hoch , zwischen beiden ist ein vergoldeter Helm auf der Höhe befestiget; unter demselben ist das Wappen der Lo ­ sensteine, ein Panther und Löwe, auf einer Marmor ­ platte ausgehauen. Das Piedestal des ersten Grabmales aus weißem Marmor ist in vier Felder abgetheilt; im ersten ist ein Ritter kniend und bethend vorgestellt, im zweiten ein Baum, worunter Adam liegt, Eva erhebt sich aus seiner Seite, nebenbei steht Gott im Gewände mit einer Mitra auf dem Haupte, eine sonderbare Vorstellung! im drit ­ ten ist das jüngste Gericht abgebildet; oben zu beiden Seiten der Gottheit knien zwei Bittende, und unten sind auf einer Seite Engel, welche Menschen wegführen, auf der andern ist ein fürchterlicher Leufelsrachen , der solche verschlingt; im vierten Felde kniet eine bethende Rit ­ tersfrau ; Alles ist in halberhabener Arbeit. Oberhalb des Piedestales liegt an der linken Seite ein Löwe (das Wappen von Schalaburg), in der Mitte ein Engel, einen Todtenkopf haltend, an der rechten Seite ist wieder ein liegender Löwe. Auf dem ersten Lö ­ wen ist eine viereckige Unterlage , welche eine abgestutzte Pyramide trägt , die frei auf vier Kugeln steht. Auf der Unterlage ist in Basrelief eine Seeschlacht vor einer tür ­ kischen Stadt vorgestellt. Auf der Pyramide selbst sind kriegerische Embleme, ein Helm, eine Lanze, ein Panzer, Fahnen , Bogen und Pfeile in halberhabener Arbeit an ­ gebracht. Neben derselben ist nun an der Mauer eine hö ­ here aus Stein gehauene Nische, welche oben fast pyrami- denartig ausläuft, an beiden Enden derselben sind zwei Säulen von rothem Marmor. Mitten in der Nische be ­ findet sich, fast ganz ausgehauen, in Mannesgröße ein Ritter in Rüstung , dessen Schwert an feiner Seite hängt, und der auf einem liegenden Löwen steht. (Fortsetzung folgt.) Redacteur: Eisbert Kapp. Berleger: Buchhändler Lluirin Haslinger.

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