Mitteilungsblatt des Pfadfinderkorps St. Georg, Kolonne Steyr, 4. Folge, Oktober 1935

Standesbericht. Aus der Gruppe scheiden: Hinterreitner, Oberndorfer — (beide studienhalber nach Linz), Pureber. Neu aufgenommen: Cerwenka (Pfadf.), Wannek (Wölfl.). — Vier Wölflinge traten, da sie die Altersgrenze erreichten, zum Pfadfindertrupp über (17. September 1935). Gruppe III (Hauptschule Vogelsang): Am Landeskorpslager Linz nahmen acht Pfadfinder teil. Die Patrouille hielt sich sehr gut. — Das Lager in Tanzenberg konnten drei Pfadfinder unserer Gruppe mitmachen, die voller Begeisterung davon zurückkamen. Die Jungpfadfinder Erich Bilek, Alfred Hinterreitner und F. Pro¬ haska erhielten als erste der Gruppe die 2. Klasse. Herzlichen Glückwunsch! Die Gruppe arbeitet seit Beginn des neuen Schuljahres mit zwei Patrouillen. In Kürze wird auch unsere junge Gruppe ihren eigenen Wölflingsrudel haben. Gruppe Garsten: Die Wölflinge unserer Gruppe, die bisher in liebenswürdiger Weise WF. Frl. A. Kammerhoser führte, übernimmt mit Oktober WF. Frl. Friedl Voggen¬ eder, derzeit Lehrerin in Dambach. In einer schlichten Feier nahmen wir von unserem HFM. Josef Fahren¬ ber ger, der zum Militär nach Wels gekommen ist, Abschied. Der Aufsichtsrat sagt ihm für seine vorbildliche Arbeit herzlich Dank. Unser Herr Kurat wird selbst das Amt des Feldmeisters übernehmen. Hoffentlich geht aus unserer Gruppe recht bald ein tüchtiger Hilfsfeldmeister hervor. Internationale Pfadfinder-Nachrichten: Kanada. Der Generalgouverneur von Kanada, Earl von Beßborough, hat ge¬ legentlich einer Radioansprache gesagt: „Es gibt sehr viele sogenannte „Jugend¬ bewegungen“ aber keine von ihnen kommt dem Buben so entgegen wie die Pfad¬ finderbewegung. Meiner Meinung nach ist die Pfadfinderbewegung wegen ihres Nachdruckes auf Ehre, Treue, Hilfsbereitschaft und Gottesfurcht für Kanada am — besten geeignet.“ In Montreal besteht eine Gruppe, die ein Völkerbund im Kleinen ist; denn ihr gehören Buben von nicht weniger als 13 verschiedenen Na¬ tionen Europas an. Ukrainer, Ungarn, Polen, Russen, Italiener, Jugoslawen, Bul¬ garen, Deutsche, Oesterreicher, Rumänen, Tschechoslowaken, Griechen und Franzosen üben den 4. Punkt des Pfadfindergesetzes praktisch jeden Tag. Kolumbien. Die Pfadfinder Kolumbiens entwickeln sich dank der Hilfe öffent¬ licher Stellen sehr schön. Vor kurzer Zeit hat ihnen das Ministerium für öffentliche Arbeiten einen wundervollen Platz zur Verfügung gestellt, der die Waldschule und die Zentrale beherbergen wird. Japan. An Bord des Schulschiffes „Giyu=Wani=Maru“ haben dreißig japanische Wasserpfadfinder eine Reise in den Gewässern des Fernen Ostens unternommen, die knapp vier Monate dauerte. Sie legten 12.000 Meilen zurück und wollten vor allem Freundschaften mit Pfadfindern anderer Länder erneuern und neue Pfad¬ finderbrüder kennenlernen. Kleine Erlebnisse. Eine Ahnung von den Schwierigkeiten der Gruppenführung hat auch ein acht¬ jähriger Junge, denn als auf Drängen seiner Buben der geistliche Führer einer Knabengruppe versprach, eine Pfadfindergruppe aus ihnen zu bilden, da drängte sich der Benjamin im Begeisterungssturm zu seinem Präses vor, blickte ihn treu¬ herzig an und sagte: „Hochwürden! Da haben Sie sich unserwegen etwas Schönes eingebrockt. Militär und Pfadfinder. Als jüngst Einrückungen waren, wurden die Rekruten nach ihren besonderen Kenntnissen befragt. Einer unter ihnen gab Schwimmen an dann Radfahren und schließlich sprudelte es heraus: Signalisieren, in Morse und Semaphor, Beschleichen, Spurenlesen, Kochen, Lagern, Erste Hilfe usw. Der Unter¬ offizier, der diese Daten aufnahm, konnte es sich nicht nehmen lassen, an den Re¬ kruten die Frage zu stellen, woher er alle diese Kenntnisse habe. „Von den Pfad¬ findern, bitte.“ „Ja, jetzt ist es mir verständlich. Sie haben Aussicht, bei uns rasch vorwärts zu kommen.“ Herausgegeben von den Freunden des Oesterr. Pfadfinderkorps „St. Georg“, Kolorine Steyr Verantwortlich: Geschäftsleiter Adolf Fuchs, Steyr. — Druck: Vereinsdruckerei Steyr.

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