Mitteilungsblatt des Pfadfinderkorps St. Georg, Kolonne Steyr, 4. Folge, Oktober 1935

Augenblicklich gibt es in Steyr und Umgebung schon 3 Wölflingsabteilungen, genannt „Rudel“ Rudel I: Stadtplatz 25 (neben dem Rathaus, im Hofe rückwärts), Heimabend jeden Samstag von 2 bis 4 Uhr nachmittags. Rudel II: Michaelerplatz 4 a (neben Volkslesehalle), Heimabend jeden Samstag 5 bis 7 Uhr abends. von Rudel Garsten: Pfadfinderheim, Heimabend jeden Samstag von 4 bis 6 Uhr. Die Aufstellung weiterer Rudel ist geplant. Um die Pfadfinderarbeit in ganz Steyr zu sichern, haben sich die „Freunde der Steyrer Pfadfinder“ gebildet, die unter Leitung von Herrn Polizeikommissär Dr. Hans Hannau und vielen Damen und Herren der Steyrer Gesellschaft die Beständigkeit und den Ausbau fördern. — In Garsten besteht dieselbe Einrichtung unter Leitung des Herrn Kommandanten Josef Hüllebrand. Die Aufgabe eines jeden Wölflings: täglich jemand eine Freude zu bereiten. Die Aufgabe eines jeden Pfadfinders: täglich jemand eine Gute Tat zu tun. Die Aufgabe eines jeden Rover=Pfadfinders: täglich jemand einen Dienst erweisen. Mit 102 Teilnehmern in die heurigen Sommerlager. Nach monatelanger, mühevoller Kleinarbeit der Führer zog heuer die Kolonne Steyr in fünf verschiedene Sommerlager. Kurz zu berichten: Sie waren ein großer Erfolg! Gesund an Leib und Seele, gebräunt, bereichert mit vielen schönen und wertvollen Eindrücken, kehrten die Buben zurück. In der Folge ein kleiner Bericht davon: Landeskorpslager Linz. Insgesamt 210 Buben lagerten vom 8. bis 22. Juli unter Leitung des hochw. Landeskuraten FM. Kaltenbrunner (Bad Ischl) und FM. Emil Weixlbaumer (Steyr). Die Steyrer stellten mit 54 Pfadfindern das größte Kontingent aus einem Provinzorte. Gruppenlager Abtei Tanzenberg (Karnten). Nach einer wundervollen Fahrt über Linz, Salzburg, Tauernbahn, Villach, Klagenfurt stellten 19 Mann in der Zeit vom 30. Juli bis 11. August ihre Zelte auf den Gründen der Abtei Tanzen¬ berg auf. Ausflüge in die schöne Umgebung, eine Tagesfahrt auf dem Wörthersee mit einem ganz gehörigen Sturm dabei, einzigartige Gastfreundschaft der Kloster¬ oberen, exzellent geführte Küche (Berger Naz, Nömayr, Tulzer und Zei¬ linger waren die Verantwortlichen!) stempelten dieses Lager zu einem bleiben¬ den Erlebnis. Wölflingslager Behamberg. Durch die bekannte Liebenswürdigkeit des Herrn Konsistorialrates Gatterbauer, Pfarrherr in Behamberg, konnte das Wölf¬ lingslager wieder auf den alten „Jagdgründen“ von 1930 und 1932 abgehalten werden. Die stattliche Anzahl von 20 Buben zog am 2. September unter Leitung der Wölflingsführerin Frl. Anni Kammerhofer nach Behamberg, um nach fünf erlebnisreichen Tagen wieder heimzukehren. Die Spielleitung übernahm der frischgebackene Wölflingsführer Emil Weix. Die Ungunst des Wetters übersahen die Buben einfach, so erlebnisreich war Behamberg. Sicher ein selten feines Zeug¬ nis für die gute Leitung, die eben im Spiel wie in der Küche brillierte! Eine be¬ sondere Leistung vollführte dabei die Wölflingsführerin der Gruppe II, Frl. Ger¬ traud Wagner, die am Tage ihre Berufspflichten in Steyr erfüllte und nach der Arbeit täglich noch zu ihren „Wolferl“ nach Behamberg kam. Hut ab vor so einer — Führerleistung! Pfadfinder-Hochschulkurs-Lager. Ja, es gibt eine Hochschule der Pfadfinderei die sogenannte Gilwell=Waldschule. Um für ihren verantwortungsvollen Beruf gut ausgebildet zu sein, besuchten zwei Steyrer Führer diese Kurse. Kolonnenführer und -Gruppenfeldmeister Emil Walter Fuchs in Chamarande (Frankreich) Weixlbaumer in Wien, 16. Bez.; letzterer sowohl für Pfadfinder als auch für Wölflinge. Zwei bis drei Wochen harte Arbeit war es im Dienste der Jugend, die — Und nun wohl das feinste Lager: diese Führer leisteten. Welt-Rovertreffen in Ingarö (Schweden). Vier Steyrer Rover=Pfadfindern war es gegönnt, an diesem Treffen im herrlichen, gastfreundschaftlichen Lande Schweden teilzunehmen.

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