Mitteilungsblatt des Pfadfinderkorps St. Georg, Kolonne Steyr, 1. Folge, Jänner 1935

Ein Brief 100 lebensfrohe, frische Jungen waren es, die die Anregung zu diesem Briefe gaben. Schenken Sie uns die Mühe, ihn auch zu lesen. Weil der Pfadfinder offen ist, sagen wir es gleich, worum die Unterzeichneten Sie heute bitten: Helfen Sie mit an der für unsere Buben so wichtigen Charakter=Erziehungs¬ arbeit durch die Pfadfinderei und werden Sie Freund des Oesterr. Pfadfinder¬ korps „St. Georg“ und damit unserer hiesigen Pfadfinder. Waren Sie vielleicht bisher schon in aller Stille Freund und Förderer der Pfadfinder? Dann danken die Pfadfinder Ihnen hiemit herzlichst für alle Hilfe und bitten Sie, in der kommenden Zeit Ihr Wohlwollen den Freunden der Pfadfinder bindung mit Ihnen. Die Pfadfinderei ist die größte Jugendbewegung der Erde! Ihre Anhänger sind mehr als das größte Heer der Welt! Das Handbuch „Der Pfadfinder“ ist nach der Bibel das meist verbreitetste Buch der Erde. Das ist doch beachtenswert! Ebenso Ausspruch des ganz hervorragenden Mannes Kardinal Innitzer: „Die Pfadfinderbewegung ist ein gottbegnadetes Werkzeug moderner Jugendführung. Dieser Bewegung auch bei uns größere Aktionsmöglichkeit zu verschaffen, ist nicht nur eine vornehme Aufgabe des einzelnen, sondern eine patriotische Pflicht eines jeden. Worum bitten wir Sie nun? Wir ersuchen Sie, unsere Veranstaltungen recht oft zu besuchen und unserem „Mitteilungsblatt für Eltern und Freunde“, das Sie als „Freund“ von nun an beziehen würden, Ihr geschätztes Interesse zuzuwenden. Dafür würden Sie, so weit es im Bereiche Ihrer Möglichkeit liegt, die Pfadfinder moralisch und finanziell unterstützen. Wie soll diese Hilfe als „Freund“ aussehen? Zum Beispiel: Vermittlung von Lehrplätzen für Pfadfinder, Suche nach gegeigneten Lagenplätzen, Hilfe bei „Guten Sprechen für die Pfadfinderei im Bekanntenkreis, Mitarbeit als In¬ Taten“, struktoren (Erste Hilfe, Feuerwehr, Pionier, Körpertraining usw.), Leistung eines ganz freiwilligen vierteljährlichen Beitrages (nach Wunsch: per Erlagschein oder persönlich dem Ueberbringer der Vierteljahrsnachrichten zu übermitteln). Sie er¬ halten dafür von uns die Einladungen zu allen Veranstaltungen, eine Erkennungs¬ karte als „Freund der Pfadfinder“, die Ihnen zu den größeren Feiern Ermäßigung, Beleg Ihrer Spen¬ bezw. freien Eintritt gewährt, am Jahresende außerdem einen sowie das schon erwähnte vierteljährliche Nachrichtenblatt. den Ihre Leistung ver¬ Wie heute, so werden wir Ihnen jedesmal sagen, wozu wir Ihres Beitrages be¬ wenden werden. Denn wir sind offen und sagen, daß wir auch — Ständige Posten unserer Ausgaben sind: Betriebskosten unserer Heime dürfen. (Zins, Licht, Beheizung, Putzmaterial), Erhaltung und Ausbau der Heime zu einem wirklichen „Daheim“ für manchen armen Jungen. Heute haben wir noch folgende schwere Sorgen: Hemden, Hosen und Strümpfe für unsere unbemittelten Pfadfinder und Neulinge, Material für die Pfadfinder¬ arbeit und die Führerausbildung; Deckung der Auslagen für „Freunde der Pfad¬ Daß die Tätigkeit unserer Führer und Mitarbeiter ganz uneigennützig, finder“. — ja mit Opfern an Zeit, Kraft und Geld geschieht, dürfte Ihnen bekannt sein. Helfen Sie dem Komitee, das sich für das hohe Ziel der Charaktererziehung der Jugend durch die Pfadfinderidee zusammengetan hat, seine Aufgaben zu erfüllen. Mit herzlichem Pfadfinderdank und Gruß zeichnen für das Arbeitskomitee: Hauptmann Felix Rescheneder. Direktor Rudolf Marktschläger. Kommandant Josef Hüllebrand. Geschäftsleiter Adolf Fuchs. Kolonnenführer Walter Fuchs. Kurat Josef Forthuber. Gruppenfeldmeister Emil Weixlbaumer.

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