Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

87 Wappen: Gevierter Schild, 1 eine Schlange, 2 ein gewappneter Arm mit gezücktem Schwert, 3 nnd 4 je ein Turm. Auf dem Schilde ruht ein gekrönter Stechhelm ohne Zier. 4. Maria Cleophe Schroffe! von Mannsberg, geborene Neidlinger, des Gottlieb Schroffe! von Mannsberg, kaiserlichen Rates, Bürgermeisters und Obervorgehers in Steyr, dritte Gemahlin. Gestorben 12. April 1655, 34 Jahre alt. Grabstein aus grauem Marmor, Schrift in lateinischer Majuskel. Zwei Wappen: Heraldisch rechts Schröffel, links Neidlinger. Wappen Schroffe!: Gevierter Schild, 1 und 4 auf einem Dreiberge ein springender Steinbock, 2 und 3 eine Doppellilie. Geschlossener, gekrönter Helm; Zier: inmitten eines offenen Fluges ein Bergmann mit Hammer und Berghaue. Wappen Neidlinger: Auf einem Grunde zwei zueinander springende Löwen; offener Helm mit Wulst; Zier: zwischen zwei Hörnern ein wachsender Löwe. Gottlieb Sehröffel war ein Sohn des Abraham Schröffel, Vorgehers bei der Innerberger Hauptgewerksehaft und der Elisabeth Mann, Tochter des Thomas Mann zu Steyr. Gottheb Sehröffel war Bürgermeister zu Steyr 1651 bis 1659. Er erhielt am 13. Juli 1646 den rittermäßigen Adel, ferner am 20. Mai 1662 eine Wappenbesserung und das Prädikat „von Mannsperg" nach einem Verwandten seiner Mutter, dem Steyrer Bürgermeister Oosmas Mann von Mannsperg. Gottlieb Schröffel war 1660—1680 Eisenobmann zu Steyr und starb, 78 Jahre alt, daselbst am 24. September 1680. Er war viermal vermählt: 1. mit Eva Stauder, 1635, diese Ehe war kinderlos; 2. mit Maria Premier, j* 1640, die 2 Kinder aus dieser Ehe sind jung gestorben; 3. mit Marie Cleofe Neidlinger, j* 1655, aus dieser Ehe stammten 11 Kinder; 4. mit Regina Wuschletitsch, j* 1692, mit Hinterlassung von 8 Kindern *). — Mit Karl Gott­ lieb, dem Enkel des obigen Gottlieb Sehröffel, erlangte die Familie am 29. August 1702 den Freiherrnstand. — Cleofe Neidlingers Bruder war um die Mitte des XVII. Jahrhunderts kaiserlicher Forstmeister im Ennstale ^). 5. Franz Leopold Wolfgang Maximilian Händel von und zu Raming­ dorf, gestorben 74 Jahre alt, 30. Mai 1766. Denkmal aus rotbraunem Marmor mit einer eingesetzten Tafel von schwarzem Marmor, in einem Aufsatze das bemalte Wappen. Schrift in vertiefter Frakturminuskel. Wappen: Auf einem grünen Dreiberg ein goldener Hahn in blauem Felde. Offener gekrönter Helm; Zier: der Hahn. Leopold Händel von Ramingdorf war der letzte seines Geschlechtes und vermachte testamentarisch den Erlös aus dem Gute Ramingdorf, welches ver­ kauft werden sollte, seinen Untertanen. Das Gut wurde auch wirklich mit obrig­ keitlicher Bewilligung 1768 an Joachim Mechtl von Engelsperg verkauft. *) Adelsarchiv. — „Gedenkbuch des Gottlieb Schröffel", Manuskript im gräüich Mittrowsky- schen Archive zu Rozinka in Mähren. — Schröffelsche Stammtafel im Manuskripte der „Annales Styrenses", Hofbibliothek Nr. 7885. 2) Steierm. Landesarchiv, Innerberger Abt. (Stammtafel der Nachkommen des Sebastian v. Pantz.)

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