Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

120 marke, im unteren Rande in erhabener gotischer Minuskel die Worte „Wolfgang Katzinger". 32. Rest eines Denksteines, bestehend in einer Tafel aus weißem Marmor, die den Heiland am Kreuze zeigt, mit Maria und Johannes. Darunter zwei Fische. * & * Anhang. Regierungsrat Johann Wussin führt in seiner Beschreibung der Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche in Steyr vom 1. Dezember 1876 noch folgende Grabsteine an : 1. In der Kirche ein kreisrunder Gruftstein aus weißem Marmor; die Inschrift mit vertiefter lateinischer Majuskel lautet: j* F. R. S. M. D. C. L. VIII. R. I. P. 2. Grabstein von rotem Marmor mit vertiefter lateinischer Minuskel. Die schwer lesbare, nur teilweise erhaltene Schrift spielt an auf die am Steine gegebene Dar­ stellung von Raupen, Puppen und Schmetterlingen in einer Landschaft, dem Sinn­ bilde der Fortdauer und Auferstehung. 3. Grabstein aus grünem Sandstein, stark verwittert. Schrift in vertiefter latei­ nischer Majuskel. Oben ein Kelch, beiderseits gekreuzte Knochen. Ägidius Heide rt, natus Styrae, XIII annos beneßciat ... aetatis LI. XII. Febr. MDCLXXIII. 4. Kreisrunder Gruftstein aus weißem Marmor. Die Schrift mit vertiefter lateinischer Majuskel, t F. P- V. A. T. G. V. T.: MDCXLV. 5. Wussin erwähnt weiter einen Grabstein, der sich als Sehlußplatte des vom Orgelchor zum Daehstuhle führenden Stiegenhauses beendet. Er besteht aus einer mächtigen Platte aus rotem Marmor. Schrift in vertiefter gotischer Minuskel: „Anno domini MCCCO.... Johann Thoman Zawner, dem Gott gnad." Auf einem Halbkreise steht ein Baum mit gestümpelten Ästen, deren oberste drei in Lilien auslauten. Auf dem Stamme hängt ein Schild mit einer Hausmarke, rechts begleitet von einem sechsstrahligen Stern. Ferner 6.: Ein Marmorstück von kubischen Formen, bestimmt, als Postament für ein Kreuz zu dienen. Es trägt die Worte: „Ludwig Egger, 1646." 7. Ein Fragment, bestehend aus dem unteren Teile eines Grabsteines aus rot­ braunem Marmor, das Reste einer Darstellung enthält, in der der Teufel bemüht ist, einen Menschen mit Hilfe eines Seiles zu sich herabzuziehen, während der Erz­ engel Michael ihn daran verhindert. Unterhalb dieser Darstellung kniet ein Mann in spanischer Tracht mit langem Vollbarte, barhäuptig; vor ihm kniet ein Kind mit bloßen Füßen im Naehtgewande. Diesen beiden gegenüber knien fünf Frauen in Haube und Mantel gleichmäßig gekleidet, zu Füßen einer jeden ein Schild. Der erste Schild zeigt einen halben Arm mit geschwungener Fahne in der Hand (Reisehko). Der zweite Schild ist geteilt und zeigt oben einen wachsenden Wolf, unten einen Sehrägbalken.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2