Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

118 5. August 1595 erhielten Walter und Hans, Hans und Georg die Geiger, Brüder und Vettern, von Rudolf II. den rittermäßigen Adel. Walter Geiger war Feldpostamtsverwalter in Niederösterreieh, Hans und Georg Kriegsleute an der Grenze gegen die Türken. Das Wappen wurde damals folgendermaßen gebessert: Gespaltener Schild, vorne wie im Wappen von 1526, hinten in Schwarz zwei rote Sparren, mit den Spitzen einander berührend. Der obere begleitet von drei (1, 2) roten Äpfeln. Offener gekrönter Turnierhelm mit rechts rot-goldenen, links rot-schwarzen Decken. Zier: Zwischen einem rechts von Gold über Rot, links von Rot über Schwarz geteilten Fluge der Jüngling wie im Wappen vom Jahre 1526, nur statt des Fiedelbogens einen — blanken Säbel haltend. — Am 3. Mai 1625 gewährte Kaiser Ferdinand II. dem Joachim Geyger, geheimen österreichischen Ilofkanzleisehreiber, und seinen Brüdern Melchior, Reichhart und ihrem Vetter Walter eine Adelsbestätigung und Wappenvereinigung mit dem Wappen ihrer Mutter, einer geb. Jurschyn*), das Prädikat „von Geyersperg", die Rotwaehsfreiheit, nebst sonstigen, ganz außer­ gewöhnlichen Privilegien, wie der Kreierung zu Hofdienern, der Exemtion von allen bürgerlichen Ämtern und Lasten, Abfahrtsgeldern bei Wahrung aller bürgerlichen Rechte, wo immer sie sieh niederlassen, unter Aufhebung aller dem entgegenstehenden Statuten, Stadtreehte, Gesetze und Gewohnheitsrechte; Gerichtsstand in allen Dingen nur vor dem Kaiser oder dem Hofkammer- gerieht, salva guardia, das Recht, bei Aufruhr und Kriegsgefahr den kaiser­ lichen Adler aufzupflanzen, das Recht, Landgüter bis 12.000 h. zu kaufen, das privilegium de non usu etc. Wappen: Gevierter Schild mit rotem Herzschild, in dem die goldene Geige schräglinks gestellt ist. 1 und 4 in Rot ein breiter silberner Sehräg­ balken, belegt mit einem schwarzen, rotbewehrten Löwen, begleitet beiderseits von einem offenen silbernen Fluge, dessen Sachsen einwärts gekehrt sind (Jurschyn), 2 und 3 wie der rückwärtige Teil des Wappens vom Jahre 1595. Zwei gekrönte Turnierhelme. I mit schwarz-goldenen Decken wie im Jahre 1595, II mit rot-silbernen Decken, inmitten eines offenen, rechts silbern, links roten Fluges der schwarze Löwe wachsend (Jurschyn) ^). 27. Priska N., gestorben 10. Dezember ..94, 55 Jahre alt. Errichtet von dem Gatten Hans Polterman. Grabstein aus rotbraunem Marmor, Schrift in vertiefter Kanzlei-Minuskel. 28. Johann Adam von Paumgartten, kaiserlicher Stadtriehter und Post­ meister in Steyr, Öberösterreichischer Raitrat, gestorben 27. Jänner 1730, und seine Frau Maria Katharina, geb. Höger, gestorben 12. Juni 1725. Grabstein aus weißem Sandstein. In einem Ovale der Kalvarienberg mit Maria, Johannes und Maria Magdalena, die Schrift in vertiefter Kanzlei-Minuskel. 0 Andrae Jurschyn, Hofsekretär Kaiser Ferdinand I., hatte 1563 ein Wappen erhalten. — Die Brüder Joachim Geygers hatten sich beim Salzwesen verdient gemacht. 2) Adelsarchiv.

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