Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr
117 Kelheimerplatte, oben ein ovales Medaillon mit dem Wappen Pranndt, von zwei Löwen gehalten. Darunter kniet auf einem Polster ein Knabe im Mantelkragen und Halskrause, der Degengurt ist ohne Seitengewehr. In den Händen hält der Knabe ein Kruzifix. Die Schrift in vertiefter Kanzlei-Minuskel lautet: „Ich war ein Khnab bey 14 Jarn, Lernedt alhie und wolt erfarn, Wie Ich möcht khumben zu Gottes Reich, Als ich nun angefangen gleich, Khumbt mein Erlöser Jesus Christ, Der wol waiß was am Festen ist, Namb mich auß diesem Jammerthal, Versetzt mich in sein himels Saal, Allda in großer Freydt ich wart, Allen Christgläubigen Nach-Fart, Welchen sambt mier hie ist bereidt, Ein Seelig Leben in Ewigkeit." Wappen: Sechsmal gespaltener Schild, darüber ein Sehräglinksbalken, der mit einem abgestempelten, brennenden Ast belegt ist. Offener, gekrönter Helm. Zier: Ein ruhender Adler, der einen brennenden Ast in dem Schnabel hält. Hans Pranndt war gräflich Losensteinscher Pfleger der Herrschaft Weiden holz. Seine Tochter Eva war mit Tobias Jäger von Waldau vermählt, der den Freisitz Waldau zu Waizenkirehen besaß. 25. Johann Paul Zobel, geboren 12. Juli 1636, gestorben 1. Oktober 1636. Der Grabstein aus rotem Marmor zeigt den Heiland am Kreuze, zu dessen Füßen in einem Bette auf einem Polster ein kleines Kind liegt, das mit den Händen ein Kreuz hält. Schrift in vertiefter Kanzlei-Minuskel. Zwei Wappenschilde. Heral disch rechts Wappen Zobel: Gevierter Schild, 1 und 4 ein springender Zobel, 2 und 3 eine Doppellilie. Zweiter Schild, Name unbekannt: Auf einem Dreiberg ein springender Hirsch. 26. Sophia Leuthner, geb. Geyger von Geiersperg, gestorben 21. April 1673, 80 Jahre alt. Grabstein aus rotem Marmor, Schrift in vertiefter Kanzlei-Minuskel. Unter einer Zackenkrone ein Wappenschild. Gevierter Schild mit Herzschild, in letzterem eine schräglinks gestellte Geige. 1 und 4 ein Sehrägreehtsbalken, begleitet oben und unten von je einem Adlerflug, der Balken ist belegt mit einem schreitenden Löwen, 2 und 3: Zwei mit den Spitzen einander berührende Sparren, der obere begleitet von drei (1, 2) Äpfeln. Im Jahre 1526, 23. August, wurde den Geygers von Karl V. folgendes Wappen .von neuem" verliehen: In Rot eine große goldene Geige, Steehhelm mit gold-roten Deeken, daraus wachsend ein blonder Jüngling in rotem, auf geschnittenem welschen Wappenrock und weißem golddurchwirkten Hemd, die Linke in die Hüfte, in der Rechten einen Fiedelbogen auswärts haltend. Am
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